Waldbrandübung und Feuerwehrfest am 4. & 5. August 2018
Waldbrandübung am Samstag
Brütende Hitze über dem Besengau, seit Wochen und Monaten eine selten dagewesene Dürre, die den Boden austrocknet, Mensch, Tier, Flur und Wald leiden lässt. Höchste Waldbrandgefahr! Samstagnachmittag. Gerade als die Menschen ihr Tagwerk abgeschossen haben, sich gemütlich am Kaffeetisch niederlassen oder ab ins Schwimmbad düsen wollen, heulen die Sirenen los, fährt allen der Schrecken mächtig in die Glieder. Im Wald bei Geckenau brennt es, Menschen sind verletzt – jetzt zählt jede Minute. Die Feuerwehrleute – Männer wie Frauen hetzen zu den Feuerwehrgerätehäusern, springen in die Schutzanzüge und in die losbrausenden Fahrzeuge. Schon kurz nach der Alarmierung treffen die Wehren aus Bastheim, Braidbach, Reyersbach, Rödles, Unterwaldbehrungen, Wechterswinkel, Frickenhausen und Ostheim in Geckenau ein. In einer knappen Viertelstunde schafft es auch die thüringische Freiwillige Feuerwehr Helmershausen- eine mit den Geckenauern befreundete Wehr – in das kleine Besengaudorf zu kommen. Dort werden alle Wehren vom Geckenauer Kommandanten Wolfgang Grom empfangen und eingewiesen. Alles läuft ruhig, besonnen, ja fast routiniert ab. Es ist schon von Vorteil, dass sich unter den Einsatzkräften zahlreiche ehemalige, erfahrene Feuerwehrkommandanten, wie die Reyersbacher Thomas Hergenhan und Artur Türk oder der frühere Braidbacher Kommandant Herbert Seufert, befinden. Die Feuerwehrmänner wie – frauen sind gut ausgebildet und eine eingespielte Truppe. Die Handgriffe sitzen. Am alten Feuerwehrgerätehaus baut die Braidbacher Wehr z.B. eine Löschwasserversorgung auf, entnimmt mit der Saugleitung das kostbare Nass aus dem vorbeifließenden Riedwiesenbach und transportiert es weiter in den Wald hinein, wo die Rödleser Wehr übernimmt und es zum Brandherd weiterleitet. Ein Sonderlob verdienen sich die Rödleser Feuerwehrler. Die junge Truppe um Kommandant Elmar Seufert und Vize Theo Behringer kommt zwar nur mit Traktor und Anhänger daher, ist aber nicht minder motiviert und engagiert wie ihre Kameraden aus den anderen Wehren. Die drei verletzten Personen werden gefunden und von den herbeigerufenen Rettungssanitätern des Malteser Hilfsdienstes fachmännisch versorgt, von den Floriansjüngern geborgen und zum Rettungswagen transportiert. Nach gut halbstündigem schweißtreibenden Einsatz ist das Feuer gelöscht. Alle Einsatzkräfte kommen auf der Wiese gegenüber dem hübschen Geckenauer Feuerwehrheim zusammen. Insgesamt waren 90 Frauen und Männer der neun Feuerwehren sowie des MHD im Einsatz gewesen. Bei der abschließenden Manöverkritik freut sich Wolfgang Grom über die gelungene Übung, das gute Miteinander und den einwandfreien Ablauf anlässlich des 140jähr. Bestehens der Geckenauer Feuerwehr. „Besonders die reibungslose Zusammenarbeit der Kameraden aus Thüringen und aus der Rhön hat mich riesig gefreut ! Ein vollauf gelungene Wossi-Übung !“, resümierte er, wobei er Wessi und Ossi miteinander verband. Auch Bürgermeisterin Anja Seufert war voll des Lobes über den Einsatz der Wehrleute und den Ablauf. Besonders stolz erwähnte sie, dass alle sieben Wehre der Großgemeinde Bastheim super mitgemacht hätten. „Weiter so !“, ihre Aufforderung. Aufmerksam hatten die drei Führungskräfte der Kreisfeuerwehr, Kreisbrandinspektor (KBI) Thomas Graumann, Kreisbrandmeister (KBM) Steffen Rückert und Peter Weiß, die Übung verfolgt. Auch sie zollten der Leitung der Feuerwehrleute Achtung und Anerkennung. Klar, dass Wolfgang Grom anschließend alle Akteure einlud, das Feuerwehr- Jubiläumsfest zu besuchen.
Feuerwehrfest
Samstag & Sonntag
Auf ihr 140jähriges Bestehen blickte die Freiwillige Feuerwehr Geckenau am vergangenen Wochenende zurück. Dazu hatte sich bei Kaiserwetter der ganze Ort prächtig herausgeputzt und „in Schale geworfen“. Höhepunkte des zweitägigen Festprogrammes waren die große Einsatzübung mit neuen Feuerwehren und dem Malteser Hilfsdienst – wir berichteten – sowie am Sonntag die feierliche Andacht an der Marienkapelle gewesen.
Ohne Fehl und Tadel hatten die 90 Einsatz- und Hilfskräfte bei der Waldbrandübung ihren „Mann“ bzw. ihre „Frau“ gestanden – und das bei brütender Hitze. Kein Wunder, dass anschließend die Zapfhähne warm liefen und der eigene Brand der Wehrleute kräftig gelöscht wurde. Kaum waren die letzten Gäste in der Nacht gegangen, das Festgelände im und rund um das Feuerwehrheim gereinigt worden, da kamen am Sonntag schon die ersten Festbesucher, um sich die Pizzen, halbe Hähnchen, die herzhaften Grill-Bratwürste und Steaks oder auch die leckeren Baguettes kräftig schmecken zu lassen. Mit gefüllten Magen und ausreichend gestilltem Durst machte man sich dann auf den Weg zur idyllischen, am Waldrand gelegenen Marienkapelle, wo Pfr. Dr. Piotr Bruski unterstützt von Ilse Menninger, zu einer ebenso einfühlsamen wie nachdenklich stimmenden Andacht einlud. Im Schatten der Bäume erinnerte der Geistliche an die Botschaft des Mottos der Feuerwehren: „Gott zur Ehr – dem Nächsten zur Wehr !“ Musikalisch umrahmt wurde die von zahlreichen Gläubigen besuchte Andacht von Musikern aus Bastheim und Unterelsbach unter Leitung von Albrecht Euring. Im Anschluss hieß Kommandant und Feuerwehr-Vereinsvorsitzender Wolfgang Grom die Festbesucher willkommen. Kurz ließ er die 140jährige Geschichte der Wehr Revue passieren, wobei er auch darauf hinwies, dass der örtliche Feuerwehrverein nun auch schon 30 Jahre existiert. Dank sagte er allen Wehrmännern, die sich in all den Jahren dem Wohl der Allgemeinheit verschrieben und mit dem Bau des Feuerwehrgerätehauses, des Feuerwehrheimes und der Marienkapelle Großartiges für Geckenau geleistet hätten. Für ihr besonderes Engagement wurden von Schriftführer Christian Mutz die früheren Kommandanten Lambert Kirchner, Rainer Barthelmes, Rainer Reichert, Detlef Schroll und der aktuelle Kommandant Wolfgang Grom mit einer Dankurkunde ebenso ausgezeichnet wie die bisherigen Vereinsvorsitzenden Werner Schroll, Norbert Stangenberg und Wolfgang Grom. In ihrem Grußwort freute sich Bürgermeisterin Anja Seufert, dass auch im kleinsten Basteimer Ortsteil seit so vielen Jahren eine schlag- und tatkräftige Feuerwehr existiert, wofür die Gemeinde sehr dankbar ist. Die Glückwünsche des Landkreises und von Landrat Thomas Habermann überbrachte stv. Landrat Peter Suckfüll, der voller Lob und Anerkennung von der Leistungsbereitschaft der Wehr sprach. Die Nachmittags- und Abendstunden waren geprägt von einem bunten Treiben rund ums feuerwehrheim, wo sich die Einwohner der angrenzenden Besengau-Dörfer ebenso ein Stelldichein gaben wie zahlreiche Radfahrer und Ausflügler, die auf ihrer Tour Station machten, um das kulinarische Angebot des Geckenauer Festes zu genießen.