Der Frühling hält Einzug auch im Besengau. Die Natur wird dank der nun blühenden Krokusse,
Primeln, Küchenschellen, Forsythien immer bunter. Und auch der Dorfbrunnen von Geckenau
erstrahlt seit dem vergangenen Wochenende in vielen bunten Farben. Katharina Prax hat mir ihren
Kindern den Brunnen mit den zahlreichen bunten Eiern wieder zu einem Osterbrunnen gemacht.
Schließlich steht ja schon in zwei Wochen das Osterfest vor der Tür. Der bunt verzierte Brunnen
mitten im Zentrum der kleinen Ortschaft hat schon viele bewundernde Blicke auf sich gezogen.
4. Hilfsfahrt aus Geckenau in’s Ahrtal – weitere Geld- und Sachspenden übergeben
Vor wenigen Tagen war die Geckenauer Initiative „SolidAHRität“ mit einem Hilfstransport zum bereits vierten Mal ins so arg von der Juli-Flutnacht betroffene Ahrtal unterwegs. Trotz schweren Sturms, Schnee- und Graupelschauer hatten es sich Feuerwehrkommandant und Mitinitiator Wolfgang Grom und sein Team, bestehend aus Elke Müller, Harald Seufert und Klaus-Dieter Hahn, nicht nehmen lassen, die weite und strapaziöse Tour in den Westen Deutschlands anzutreten. Mit im Gepäck hatten sie einen bis obenhin beladenen 7,5 to-Lkw, den einmal mehr der Mellrichstädter Malteser Hilfsdienst kostenfrei zur Verfügung gestellt hatte, sowie einen mit Brennholz beladenen Anhänger. Natürlich wurden auch diesmal die vielen Geld- und Sachspenden gleich an die richtigen Adressaten gebracht.
Einen besonders nachhaltigen Eindruck hinterließ dabei ein Treffen mit dem Vorsitzenden der Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler e.V., Ulrich van Bepper, am „Lebenshilfehaus“ in Sinzig, in dem in der Flutnacht vom 14. auf 15. Juli 2021 insgesamt 12 Menschen mit geistiger Beeinträchtigung in den Fluten der Ahr ums Leben kamen. Dort bietet die Lebenshilfe seit 1994 in drei Gebäuden Wohnraum und Betreuung für Menschen mit Behinderung an. Noch ist am Wohnheim selbst deutlich zu erkennen, wie hoch das Wasser in dieser Nacht stand. Der Pegelstand weist mehr als sieben Meter aus. Bis zur Unterkante des Obergeschosses ist der Putz freigelegt. Etwa drei Meter, bis über die Fenster im Erdgeschoss stieg das Wasser. Keine Chance, für die zwölf dort untergebrachten geistig behinderten Menschen zu überleben. Sie wurden von der Flut im Schlaf überrascht, waren aufgrund ihrer Behinderung unfähig, sich selbst in Sicherheit zu bringen, zumal das Wasser in diesem Landschaftsbecken unwahrscheinlich schnell anstieg. Ein Horrorszenario muss sich in diesen Stunden abgespielt haben. Pechschwarze Dunkelheit, da der Strom längst ausgefallen war, das grausige Rauschen der Wassermassen, die verzweifelt um Hilfe schreienden Menschen, die auf die Dächer ihrer Häuser ringsum geklettert waren. Pures Chaos unter verzweifelt um ihr Leben ringenden Menschen. Unvorstellbar. „Bei der sog. Jahrhundertflut im Jahr 2016 hat das Wasser gerade mal unser Anwesen erreicht !“, erläutert der noch immer tief getroffene Vereinsvorsitzende. Dabei liegt man 260 Meter vom Ahrufer entfernt. Beim Gang um das Gebäude, das aktuell leer steht und saniert wird, kann man sich kaum vorstellen, was sich in jener Nacht für schreckliche Szenen hier abgespielt haben müssen. „Dauerregen mit bis zu 200 l/m² hatte zu einem Hochwasser der Ahr von bisher unbekannten Ausmaßen geführt. Gegen 2.30 Uhr erreichte die Flutwelle Sinzig. Wegen der dramatischen schnell ansteigenden Fluten konnten die 12 Bewohner und Bewohnerinnen im Erdgeschoss nicht mehr in Sicherheit gebracht werden.“ Das gesamte Erdgeschoss wurde – teilweise bis in den ersten Stock – überflutet. 26 Menschen in der oberen Etage waren über Stunden eingeschlossen, bangten um ihr Leben und konnten erst dann durch die Feuerwehr gerettet werden. Die materiellen Schäden sind verheerend: „Die gesamte Haustechnik, der Aufzug, die EDV, die sanitären Anlagen und die Küche wurden zerstört. Das eingedrungene Wasser war mit Schadstoffen, Fäkalien und Heizöl kontaminiert. Alle vier Fahrzeuge der Lebenshilfe wurden zerstört. Spiel- und Sportgeräte, Gartenmöbel, Grill, Gartengeräte und 15 Fahrräder wurden weggeschwemmt !“, schildert der auch heute noch sichtlich geschockte Vorsitzende. Weitaus schmerzlicher als die materiellen Schäden sind allerdings für ihn die menschlichen Verluste und auch die psychischen Folgen: „Vor allem die Angehörigen, aber auch die Mitarbeiter, die die Menschen über Jahre und Jahrzehnte betreut haben und ein enges Vertrauensverhältnis entwickelt haben, sind durch dieses schreckliche Unglück teilweise schwer traumatisiert ! Wir werden die Räumlichkeiten im Erdgeschoss auch nicht mehr als Wohnräume nutzen. Sie werden künftig für die Verwaltung u.ä. verwendet,“, so Ulrich van Bepper. Die Bewohner des Wohnheims konnten nach der Flut kurzfristig in einer Einrichtung einer befreundeten Sozialorganisation außerhalb des Ahrweiler-Kreises untergebracht werden. Nun leben sie in einem früheren Hotel, das die Lebenshilfe angemietet hat. Mit Spendengeldern der Geckenauer Fluthilfe-Initiative, die Wolfgang Grom zusammen mit Hotel-Gutscheinen für einen Aufenthalt im Rhön-Park-Hotel an den Vereinsvorsitzenden überreichte, versucht man, die Traumata und Schäden, die, die schrecklichen Ereignisse hinterlassen haben, ein wenig zu lindern. „Wir freuen uns sehr über diese Unterstützung. Nicht nur wegen der finanziellen Hilfe, die wir natürlich gut gebrauchen können. Genauso wichtig ist aber die moralische Unterstützung und die Solidarität. Hier sehen wir, dass wir nicht vergessen werden. Wir danken von Herzen der Geckenauer Fluthilfe !“, betont Ulrich van Bepper.
Mit dem guten Gefühl, einer von der Flut besonders arg getroffenen jungen Familie geholfen zu haben, kehrten die Rhöner auch von einem Abstecher nach Hellenthal zwischen Schleiden und Euskirchen zurück. Dorthin hatten sie eine aus Bischofsheim spendierte Couchgarnitur transportiert. Die vierköpfige Familie Dietrich war überglücklich, endlich wieder ein Möbelstück im Wohnzimmer stehen zu haben. Das junge Ehepaar mit seinen beiden kleinen Kindern hatte ihr Wohnhaus erst 2021 mit seinen Ersparnissen erworben und umgebaut, als die Flut kam. Mit tränenerstickter Stimme schilderte der Familienvater wie das Erdgeschoss überflutet wurde, man sich ins Oberschoss rettete und dort mit ansehen musste, wie der Erdgastank in den Fluten an der eigenen Hausmauer zerschellte. Das Erdgeschoss ist auch im Februar 2022 noch eine Baustelle, Modergeruch liegt in der Luft. Die junge Familie lebt im Obergeschoss des Anwesens, während im Erdgeschoss saniert wird. Die Couch passte zentimetergenau in das Wohnzimmer. Die Augen des Ehepaares glänzten, als ihnen noch eine Mikrowelle, ein Sack Kartoffeln und verschiedene andere dringend benötigte Sachen übergeben wurden. Die weiteren Hilfsgüter, die man aus Geckenau und Umgebung mitgebracht hatten, wie Waschmaschinen, Kühlschränke, Mikrowellen, Kaffeemaschinen, Fahrräder, Vitrinenschränke usw. wurden dann bei der Sammelstelle des Ehepaares Siggi und Susi Verdonk vom Hotel „Dreimäderlhaus“ in Winnethal abgegeben. Wie das mitgebrachte Brennholz werden die Sachen dort von bedürftigen und betroffenen Menschen im Ahrtal abgeholt. Auch diesmal kehrten Wolfgang Grom und seine Mannschaft mit vielen Eindrücken und dem guten Gefühl, mit den von großherzigen Menschen überlassenen Sachen und Geldspenden die Not dort im Ahrtal zumindest ein wenig gelindert zu haben.
Auch weiterhin nimmt die Fluthilfeaktion von Katharina Prax und Wolfgang Grom in Geckenau gerne Geldspenden entgegen (Konto d. FF Geckenau: IBAN: DE29 7935 3090 0011 0693 25, Stichwort: Flutopfer – oder über die Spendenbox im Bastheimer „Dorfladen Besengau“).
Unterfränkischer Inklusionspreis: Geckenauer Feuerwehrverein ist ein Vorbild für alle
Der Feuerwehrverein Geckenau wurde mit dem unterfränkischen Inklusionspreis ausgezeichnet.
Große Freude bei der Geckenauer Feuerwehr: Der Bezirk Unterfranken hat den Verein im Rahmen des Wettbewerbs der „Unterfränkischen Inklusionspreise“ mit dem Sonderpreis „Inklusion im Sozialraum – Gemeinschaft leben“ ausgezeichnet. Gleichzeitig wurde dem Verein damit ein Preisgeld über 2500 Euro zugesprochen. Bei einer Feierstunde im Geckenauer Feuerwehrheim überreichte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel die Verleihungsurkunde an den Vorsitzenden Wolfgang Grom, der die Auszeichnung sichtlich bewegt entgegennahm.
Seit einigen Jahren bereits sind Anja Deget und Helmut Ledermann aus der örtlichen Wehr nicht mehr wegzudenken. Zwei Menschen mit Handicap, die voll in das Vereins- und auch Dorfleben integriert sind. Dabei sorgt Anja Deget mit ihrer markanten Stimme immer wieder für großartige Gesangseinlagen bei verschiedensten Veranstaltungen, während Helmut Ledermann als zuverlässiger Keeper das Tor der „Besengau-Löwen“, der Fußballmannschaft der Geckenauer Wehr, sauber zu halten versucht.
Flüchtlinge leisten Feuerwehrdienst
Neben diesen beiden ist auch Andi Trupp den Wehrmännern wie überhaupt dem gesamten Dorf ans Herz gewachsen. Von Kindesbeinen an hat sich Wolfgang Grom um ihn gekümmert, hat ihn zu den verschiedensten Aktionen und Veranstaltungen mitgenommen und ihn vor sechs Jahren auch in die örtliche Wehr aufgenommen. Ebenso problemlos wie bei den dreien gelang auch die Integration von Reza, Asef, Ali und Mohammed aus der afghanischen Flüchtlingsfamilie Hosseini in die Wehr. Kommandant Wolfgang Grom hatte die vier nach und nach für den freiwilligen Feuerwehrdienst begeistern können.
Diese gelungene Inklusion und auch Integration wurde nun mit dem Sonderpreis gewürdigt und auch immer wieder in den Grußworten der Ehrengäste herausgestellt. Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel rührte bei der Übergabe des Preises zunächst kräftig die Werbetrommel für den Feuerwehrdienst. Er erinnerte daran, dass die Mitglieder einer Feuerwehr für ihre Mitmenschen buchstäblich durchs Feuer gehen. Die Devise der Geckenauer lautet: „Mithelfen – selbstverständlich auch mit Handicap“. Danach werde gelebt und gearbeitet. Und das nicht nur auf dem Gebiet des Feuerwehrwesens, sondern vielmehr umfassend, da die Feuerwehr der einzige Verein im Dorf ist und somit auch noch das kulturelle und gesellschaftliche Leben bereichert. „Jeder leistet seinen Beitrag für die Dorfgemeinschaft und für ein lebendiges Miteinander!“
Ein Miteinander in der Gesellschaft erreichen
Der Bezirk Unterfranken will mit diesem Preis Maßnahmen, Projekte oder Angebote in Unterfranken auszeichnen, die die Lebenssituation von Menschen mit Behinderung im Alltag nachhaltig und konkret verbessern oder einen spürbaren Beitrag zu ihrer Teilhabe am Leben in der Gesellschaft leisten. Insgesamt werden 2021 in sechs Kategorien Preisgelder in Höhe von 15 000 Euro vergeben. Bezirksrätin und Behindertenbeauftragte Karin Renner stellte in ihrer Ansprache fest, dass Inklusion im Kindergarten beginnt und sich über die Schule bis ins Berufs-, Arbeits- und Freizeitleben fortsetzt. Inklusion interpretierte sie dabei als „Miteinander“.
Über die Auszeichnung freute sich auch Bastheims Bürgermeister Tobias Seufert, der damit das Engagement insbesondere von Kommandant und Vereinschef Wolfgang Grom herausgestellt sehen wollte. In die gleiche Kerbe hieb der stellvertretende Landrat Josef Demar, der davon sprach, dass „heute nicht nur eine Ehrung erfolgt, sondern die Saat gelegt wird für Inklusion und Integration über Geckenau hinaus“. „Ihr seid Vorbilder für alle Vereine in unserer Gesellschaft“, sagte der Landtagsabgeordnete Steffen Vogel. Der Behindertenbeauftragte des Landkreises, Wollbachs Bürgermeister Thomas Bruckmüller, rief dazu auf: „Lasst uns alle dafür sorgen, dass es überall ein bisschen mehr Geckenau gibt.“
Dankesworte für Wolfgang Grom
Herzstück und Motor der Wehr wie auch des Vereins ist Wolfgang Grom, wofür er viel Lob, Dank und Anerkennung erhielt. Er selbst zeigte sich zwar sehr stolz angesichts der Preisverleihung, aber auch bescheiden, als er darauf verwies, dass nicht ihm, sondern seinen Kameraden der Respekt und der Dank gebühre. Am Ende erinnerte Grom an die Flutkatastrophe im Sommer, an die dank Katharina Prax initiierte Kuchen-Benefizaktion und die daraufhin einsetzenden zahlreichen Geld- und Sachspenden, die am vergangenen Wochenende bei einem Arbeitseinsatz der Wehr im Ahrtal übergeben wurden.
Goldfund am Geckenauer Elsbach-Wehr!
„Wahnsinn – Goldfund am Geckenauer Elsbach-Wehr!“ Norbert „Nobby“ Stangenberg aus dem kleinen Bastheimer Ortsteil Geckenau hat sich als Goldsucher betätigt und kleine Nuggets in unmittelbarer Nähe der Fischtreppe und des Wehrs im Elsbach gefunden. Gibt es nun bald einen Goldrausch im Besengau, wird Geckenau zu einem zweiten Klondike und macht die Fischtreppe damit endlich auch einmal positive Schlagzeilen?
Wie kam es zu diesem außergewöhnlichen Fund ? Nobby Stangeberg ist ein passionierter Angler und in seiner Funktion als „Wasserwart“ des Angelsportvereins Besengau war er vor weniger Tagen am Elsbach zwischen Bastheim und Geckenau unterwegs, um nach aktuellen Fischlaichgründen Ausschau zu halten.
Am Geckenauer Wehr fiel ihm auf, dass da im Wasser etwas hell schimmerte und glänzte. Beim näheren Betrachten entpuppte sich es als goldglänzendes Etwas in Splittgröße. Schnell schlüpfte er in seine Wathose, kletterte ins Wasser und begann, wie man es ja aus Filmen, wie Lockruf des Goldes u.ä., her kennt, mit seiner Pfanne „Gold zu waschen“. Und tatsächlich – da glänzten ihm nach gar nicht langer Suche einige Nuggets entgegen. Natürlich war er von seinem Fund begeistert. Seine Euphorie teilte auch 3. Bürgermeister und Ortsbeauftragter von Geckenau, Wolfgang Grom. Gemeinsam planen sie schon, wie die Fischtreppe als Goldwaschrinne für die Goldsucher genutzt werden kann, die sicherlich in Scharen aus der ganzen Welt in den Besengau strömen werden, um hier ihr großes Glück zu finden.
Ein Wahnsinnsfund und eine großartige Idee, die auf der ganzen Welt Geckenau und den gesamten Besengau in aller Munde gebracht hätte – ja, hätte, denn die Geschichte vom Goldfund ist natürlich erfunden. Ursprünglich war sie als Aprilscherz gedacht. Nobby Stangenberg hatte die „Goldnuggets“ aus Lötzinn täuschend echt präpariert. Eine lustige Story als willkommene Abwechslung in diesen Tagen, die weiterhin im Wesentlichen nur von Corona und den vielen Einschränkungen im Alltag geprägt sind.
Geckenau Helau! – Fasching 2020
Die Narren haben den Besengau fest in ihrer Hand. Auch im kleinen Bastheimer Ortsteil Geckenau zogen nun zum Faschingsendspurt närrischer Frohsinn und fröhliche Ausgelassenheit ein. Das Prinzenpaar der BA-KA-GE, Markus I. Freiherr zu Franconia und Prinzessin Isabell I. vom Gestade der Streu stattete am vergangenen Wochenende dem närrischen Volk im Feuerwehrheim von Geckenau einen Besuch ab. Gemeinsam wurde gelacht, gesungen, gespielt und getanzt. Mit einer fröhlich-lustigen Polonaise zogen die gut gelaunten, großen und kleinen Freunde des Faschings durch die Straßen von Geckenau und verbreiteten damit viel Freude.