Die Fischtreppe ist fertig!

Angehörige der Bachsaiblinge und – forellen, Vertreter von Äschen, Groppen und ihren weiteren schwimmenden Artgenossen können sich freuen. Nun ist auch ganz offiziell die neue Fischaufstiegshilfe im Elsbach ihrer Bestimmung übergeben worden und damit der „Weg frei vom Erd- ins Obergeschoss“, wie es der zuständige Abteilungsleiter am Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen, Baurat Simon Mengen, bildlich erläuterte. Er wie auch weitere Behördenvertreter waren ins kleine, beschauliche Geckenau gekommen, um mit der Bevölkerung gemeinsam den gelungenen Abschluss der Sanierung des Wehres und die Fertigstellung der Fischtreppe zu feiern.

Ein munter plätschernder, am Wehr sogar kräftig rauschender Elsbach, in der Frühlingssonne fröhlich zwitschernde Vögel und ein weiß-blauer Himmel – das waren die idealen Rahmenbedingungen für eine kleine, aber feine Feierstunde draußen in der aufblühenden Natur. Eine Feier, die sogar ihren Platz als eine von 100 Aktionen der Ländlichen Entwicklung zum Doppeljubiläum „100 Jahre Freistaat  und 200 Jahre Verfassungsstaat Bayern“ im Rahmen von „Wir feiern Bayern“ gefunden hat. „Und diese Einweihung heute ist sogar die erste Aktion in Unterfranken !“, freute sich Leitender Baudirektor Robert Bromma vom Würzburger Amt für Ländliche Entwicklung, der in seinem Grußwort auf die Stärke und Bedeutung des ländlichen Raumes hinwies und dabei feststellte: „Bayern ist vielfältig und lebenswert – sowohl in Berchtesgaden wie auch in Geckenau !“. Was die vielen Besengauer, die zu Fuß, per Drahtesel oder auch im bequemen Auto zur Wehranlage gekommen waren,  natürlich gerne vernahmen. Er erinnerte auch daran, dass nun fast fünf Jahre vergangen sind, seitdem man das Projekt ins Rollen gebracht hatte. Die Umsetzung und Durchführung sei angesichts der anfänglichen umfangreichen Diskussionen im Gemeinderat und dem problembehafteten Bau recht „steinig“ gewesen. Nun stehe man aber vor einem letztlich gelungenen Werk, das zusammen mit der ebenfalls finanziell geförderten  Wiederinbetriebnahme des historischen Mühlrades an der „Dickasmühle“ nicht nur das Ortsbild aufwerte, sondern auch die Biodiversität fördere. Nach Abschluss der Maßnahme konnte er nun den Förderbescheid an Bürgermeisterin Anja Seufert überreichen, die die Zusage über 61.300 € mit einem breiten Lachen im Gesicht voller Freude entgegennahm. Damit sind etwa die Hälfte der Kosten gedeckt und die Gemeindefinanzen entlastet. Auch das Ortsoberhaupt zeigte sich „nach all den Turbulenzen um diese Fischaufstiegsanlage“  – zwischenzeitlich für sie das „Unwort des Jahres 2017“ – und deren Schäden nach dem Winter 2016/17 erleichtert. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen !“ Es sei ein sehr schöner, idyllischer Platz, ja sogar ein Wasserspielplatz für Kinder entstanden, der zum Verweilen einlade. Man werde noch eine Sitzgruppe aufstellen, kündigte das Ortsoberhaupt an. Ihr Dank galt allen Mitwirkenden, der bauausführenden Fa. Julian Lörzel, Dr. Wolfgang Silkenat als Vertreter des Fischereirechts vom Bezirk Unterfranken sowie Erich und Udo Förster von der Hegefischgenossenschaft Els. Als „großen Schritt nach vorne im Rahmen der Dorfentwicklung“ bezeichnete stv. Landrat Peter Suckfüll das Werk. Es bringe Mensch und Natur zusammen und passe damit wunderbar zur Philosophie des Biosphärenreservats. Die Schaffung gleichwertiger Lebens-, Wohn- und Arbeitsverhältnisse wäre für den hiesigen ländlichen Raum von großer Bedeutung. Wie die Gemeinde Bastheim mit der Fischtreppe so beteilige sich auch der Landkreis am bayerischen Doppeljubiläum. So präsentiere sich der Landkreis am  Freitag, 22. Juni, mit einem „Tag der offenen Tür des Landratsamtes“ , rührte das stv. Landkreisoberhaupt schon einmal die Werbetrommel. Den wasserwirtschaftlichen Hintergrund der „Fischtreppe“ beleuchtete Baurat Simon Mengen in seinem Grußwort. Im Jahr 2000 habe die EU die europäische Wasserrahmenrichtlinie mit dem Ziel verabschiedet, alle Gewässer in einen guten ökologischen Zustand zu bringen. Im Elsbach besteht noch Handlungsbedarf hinsichtlich der Lebensqualität der Fische, die durch Bach- und Flussbegradigungen, Schadstoffeinträgen und auch Wehre beeinträchtigt werde. Diese Eingriffe des Menschen könnten durch den Bau von Fischaufstiegshilfen gelindert werden. Allerdings vergaß er nicht zu erwähnen, dass bachabwärts in der Ortsmitte von Geckenau ein weiteres Hindernis auf die Fische wartet. Dipl. Ing. (FH) Robert Zehe vom mit der Planung beauftragten, gleichnamigen Ingenieurbüro dankte in seiner Ansprache für das Vertrauen und wünschte viel Freude mit der Anlage. Gottes Segen erbat Diakon Hans-Günther Zimmermann, der an Wasser als Ursymbol für die Lebenskraft erinnerte  und gemeinsam mit Ilse Menninger verschiedene Bibelstellen zum Thema „Wasser“ zitierte.  Er zeigte sich vom gelungenen Werk begeistert, mit der die Natur erhalten werde. Er bat um globales Denken und um sorgsamen Umgang mit der Schöpfung . Dabei forderte er dazu auf, gerne auch einmal Andersdenkende zu sein, denn „wer an die Quelle gelangen will, muss gegen die Strömung schwimmen !“ Sichtlich stolz zeigte sich auch der Geckenauer Ortsbeauftragte Wolfgang Grom, der das Projekt als Bereicherung für das gesamte Dorf bezeichnete. Für einen bunten Farbtupfer im Verlauf der Einweihungsfeier sorgte der Bastheimer Kindergarten. Unter der Regie von Kindergartenleiterin Elfi Schmalen und ihren Betreuerinnen sangen die kids fröhliche „Wasserlieder“. Am Feuerwehrheim in Geckenau wurde nach dem offiziellen Teil dann bei Bratwurst und kühlen Getränken kräftig weitergefeiert.

Diakon Hans-Günther Zimmermann segnete das sanierte Wehr und die neue Fischtreppe.

Eine strahlende Bürgermeisterin Anja Seufert nahm den Förderbescheid des Amtes für Ländliche Entwicklung aus der Hand von Ltd. BD Robert Bromma entgegen.

Die Kindergartenkinder umrahmten mit fröhlichen „Wasserliedern“ die Feierstunde.

Brückenerneuerung abgeschlossen – Verkehr rollt wieder

Die Baumaschinen und Bauarbeiter und mit ihnen Baulärm, Staub und Dreck haben sich wieder aus dem kleinen Besengau-Dorf Geckenau verabschiedet. Ein knappes halbes Jahr lang hatten sie den Alltag im Ort wesentlich mitbestimmt. Nun ist das Projekt abgeschlossen, womit sie der Landkreis beauftragt hatte. Die neue Straßenbrücke über den Elsbach ist fertig. Am kommenden Dienstag, 26. November, wird sie um 14.30 Uhr offiziell eingeweiht und damit ihrer Bestimmung übergeben werden.

77 Jahre sind vergangen, seitdem sie erstmals errichtet wurde. Unzählige Fahrzeuge – zunächst überwiegend Fuhrwerke und zuletzt auch immer mehr tonnenschwere Lastzüge – waren seitdem über sie in Richtung Braidbach, Rödles und dann zur B 279 oder in umgekehrter Richtung zur Besengau-Kreuzung hoch gerollt. Im September 2004 hatte das Ingenieurbüro Dieter Federlein bei einer Untersuchung beträchtliche Mängel am Bauwerk ausgemacht. So wurden Risse und Betonabplatzungen in der Stahlbeton-Überbaukonstruktion festgestellt. Korrosion war die Folge dieser Schäden, die durch die geringe Betondeckung des Überbaus und die Chloridbelastung des Betons durch Tausalz hervorgerufen wurde. Diese nicht unerheblichen Mängel und die fehlende Mindesttragfähigkeit des Brückenbauwerks mündeten schließlich in der Entscheidung, die Elsbachbrücke neu zu bauen.

Anfang Juni erfolgte der Startschuss für die Arbeiten. Dabei ist nun die lichte Durchflussbreite von bislang 8,40 Meter auf dann 10 Meter verbreitert worden. Das führte dann auch zu einer Verbreiterung der Fahrbahn, die nun im Bereich der Brücke um 50 Zentimeter auf  jetzt 5,50 Meter Breite angewachsen ist. Zusätzlich wurde ein 1,50 Meter breiter Gehweg als Kragarm an die Fahrbahnplatte angeordnet, der natürlich gerne von den Fußgängern angenommen wird.

Bauträger wie auch ausführende Bauunternehmen können nach Abschluss der Arbeiten stolz auf das gelungene Werk sein. Jetzt kann der Verkehr wieder über die neue Brücke rollen.

20.11.13