Auf nach Berlin!

„Berlin ist eine Reise wert !“ Dieses Urteil können die Teilnehmer an der diesjährigen Ausflugsfahrt des Geckenauer Feuerwehrvereins allemal bestätigen und auch noch auf die weitere Umgebung beziehen. Hatte die Corona-Pandemie in den beiden vergangenen Jahren die beliebte Mehrtagesfahrt immer wieder verhindert, so waren heuer doch aller guten Dinge drei. Im dritten Anlauf konnte man endlich die Bundeshauptstadt ansteuern. Und das bei prächtigem Sommerwetter. Der langjährig bewährte Organisator der Fahrt, Kommandant und Vorsitzender Wolfgang Grom, konnte diesmal Teilnehmer aus insgesamt vier Bundesländern im Reisebus begrüßen (Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen, Sachsen-Anhalt). Bevor es aber in die größte deutsche Stadt ging, galt ein Abstecher dem brandenburgischen Besucherbergwerk in Lichterfeld-Schacksdorf, wo die dortige Abraumförderbrücke F 60 als spektakulärstes Relikt des Braunkohletagebaus in der Lausitz bestaunt wurde. Mit 11.000 Tonnen Gewicht und einem halben Kilometer Länge ist sie die größte bewegliche Maschine der Welt. Am zweiten Ausflugstag stand dann die Großstadt Berlin im Mittelpunkt, die man dank eines erfahrenen Reiseleiters bei einer Stadtrundfahrt umfassend vorgestellt bekam. Eine gemütliche Kahnfahrt im schattigen Spreewald sowie einige schöne Stunden in Lübbenau und Lübben rundeten den Ausflug am dritten Tag ab, ehe es dann wieder Abschied nehmen hieß. Auf der Heimfahrt machte man noch in der Lutherstadt Wittenberg Halt, wo eine Stadtrundfahrt mit der Altstadtbahn ein echter Genuss war. Nach dem Abendessen in Gräfenroda kamen dann alle Fahrtteilnehmer wohlbehalten und mit vielen schönen Erlebnissen und Eindrücken im Gepäck zuhause an.

Der Mai ist gekommen…

Die Sehnsucht war groß nach dem traditionellen Maibaumaufstellen in Geckenau. Nach
zweijährigem coronabedingten Verzicht auf den alten Brauch, war die Dorfbevölkerung von
Geckenau froh, endlich wieder die bunt geschmückte Birke in die Höhe hieven und damit den
Wonnemonat Mai begrüßen zu können. Nachdem Männer der örtlichen Feuerwehr unter dem
Kommando von 3. Bürgermeister Wolfgang Grom den Maibaum in der Dorfmitte fest verankert
hatten, wurde wie gewohnt der Mai mit einem inbrünstig gesungenen Lied begrüßt und
entsprechend auch mit einem stärkenden Getränk begossen. Am Feuerwehrheim erhielt jedes Kind
eine Gratis-Bratwurst und eine Gratis-Limonade, während die zahlreichen Erwachsenen die
Geselligkeit bei Nobbys Grillspezialitäten im Feuerwehr-Biergarten genossen.

Jahreshauptversammlung der FFW Geckenau

Vor drei Jahren hatte die letzte Jahreshauptversammlung der Geckenauer Feuerwehr stattgefunden.
Dass die Einwohner sehr daran interessiert sind, sich nach dieser langen Zeit coronabedingter
Einschränkungen wieder einmal im schmucken Feuerwehrheim zusammenzusetzen und zu hören,
was sich in den zurückliegenden Monaten im einzigen Verein des Dorfes getan hat, zeigte sich an der großen Zahl der Besucher.
Die Pandemie hatte auch dafür gesorgt, dass von 2019 bis 2022 nur wenige Einsätze, kaum
Übungen und noch weniger Veranstaltungen zu nennen waren. Kommandant Wolfgang Grom
vermeldete für 2019 vier Absperraufgaben bei Unfällen an der Bündkreuzung und einen
Baumbrand, für 2020 drei Ölspurbeseitigungen und für das vergangene Jahr einen
Hochwassereinsatz an der Mühle in Geckenau. Dennoch war die Wehr recht aktiv gewesen. So
nahm man an einer Leistungsprüfung teil, frischte bei Erste-Hilfe-Kursen das Wissen auf und war
sogar mit mehreren Kräften im Ahrtal, um dort Hand bei der Beseitigung der katastrophalen
Flutschäden anzulegen. Freuen konnten sich die Floriansjünger nicht nur über den zweiten Preis
beim Integrationswettbewerb sowie den Sonderpreis beim Inklusionswettbewerb des Bezirks
Unterfranken, sondern insbesondere auch über den Kauf eines VW-Mannschaftstransportwagens.
Mit 2.000 € hat sich die Geckenauer Wehr an der Beschaffung beteiligt. Wolfgang Grom freute sich
über das eigene Feuerwehrfahrzeug für die kleine Wehr und dankte der Gemeinde Bastheim.
„Einfach klasse !“ fand er den Ahrtal-Einsatz seines Teams. Stolz nahm er die beiden Preisgewinne
als Anerkennung der Integrations- und Inklusionsarbeit in der Wehr entgegen. Auf das
außergewöhnliche Engagement der Geckenauer Feuerwehrler wurde auch in den Grußworten
eingegangen. So lobte Bürgermeister Tobias Seufert „die Bereitschaft, dem Nächsten zu dienen“,
während KBI Thomas Graumann anerkennend feststellte, dass die Geckenauer Wehr „immer aktiv
ist“ und KBM Steffen Rückert zusätzlich noch auf die angebotenen Landkreis-Lehrgänge hinwies.
Lob und Ehre wurde langjährigen Feuerwehrkameraden zuteil. So erhielten aus der Hand des
Kommandanten sowie des Bürgermeisters Urkunde und Präsente für 25jährige Tätigkeit in der
Feuerwehr der 2. Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Harald Seufert, und Schriftführer Christian
Mutz . Seit 1982, also schon seit vier Jahrzehnten leistet Kassier Peter Waizmann Dienst in der
Wehr. Er darf zum Dank eine Woche lang zusammen mit seiner Frau Regina das Bayer.
Feuerwehrerholungsheim in Bayrisch Gmain genießen. Auch die Veranstaltungen des örtlichen
Feuerwehrvereins hatten in den letzten Jahren unter den Corona-Beschränkungen zu leiden, wie
Vorsitzender Wolfgang Grom berichtete. Konnten 2019 wenigstens noch der traditionelle
Kinderfasching, die Maibaum-Aufstellung sowie eine 4-Tages-Fahrt ins Ahrtal angeboten werden,
fielen in den Folgejahren wegen Corona alle geplanten Veranstaltungen ins Wasser. Doch heuer
sind u.a. die Einweihung des MTW am 07.08. und tags zuvor ein Benefizkonzert mit „Lucky“ und
Christof Herbert geplant. Zudem ist eine Ausflugsfahrt nach Berlin sowie der Besuch eines
Weihnachtsmarktes im Erzgebirge geplant. Die „Besengau-Löwen“ werden am 24.7 eine Fahrt
nach Stuttgart unternehmen. Eine tadellose Kassenführung bescheinigten die beiden Kassenprüfer
Christopher Grom und Steffen Prax Kassier Peter Waizmann.

Was klappert denn da?

Auch im kleinen 132-Einwohner-Dorf Geckenau wurde in früheren Jahren zu den Kartagen „geklappert“. Erst 2019 hatte man dann den alten Brauch wiederentdeckt und von einigen Kindern neu aufleben
lassen. Dann kam der Corona-Lockdown dazwischen und in den folgenden beiden Jahren mussten
die Klappern bzw. Ratschen zuhause in der Ecke stehen bleiben. Doch heuer war es dann endlich
wieder soweit. Elf Mädchen und Jungen im Alter zwischen zwei und elf Jahren waren dem Aufruf
aus der Bastheimer Pfarrgemeinde gefolgt und an Karfreitag und Karsamstag im Ort unterwegs, um
die Kirchenglocken an den beiden Tagen durch ihr Klappern zu ersetzen. Insgesamt marschierten
die Kinder sechsmal durch das Dorf und erfreuten mit ihrem so lange abstinenten Klappern und
Gesang die Dorfbevölkerung. Besonders die älteren Geckenauer zeigten sich begeistert von der
Bereitschaft und der Motivation des Nachwuchses, diese Tradition wieder aufleben und bewahren
zu lassen.

Strahlender Sonnenschein begleitete die Klapperkinder von Geckenau an den Kartagen.

5. Hilfsfahrt in’s Ahrtal

Bereits zum fünften Mal war vor wenigen Tagen ein Hilfstransport der Geckenauer
Aktionsgemeinschaft zu den Flutopfern ins Ahrtal unterwegs. Mit dabei neben dem rührigen
Ortsbeauftragten und Feuerwehrkommandanten Wolfgang Grom und Uwe Müller (Oberstreu) auch
Katharina Prax, die im August letzten Jahres die Benefizaktion im Besengau ins Leben gerufen
hatte.
Diesmal hatte man den von der Fa. Dorst aus Oberstreu kostenlos zur Verfügung gestellten
Transporter mit Säcken voller Mehl (Spende aus Mellrichstadt), Kartoffeln (Spende aus Hollstadt),
Blumenerde (Spende aus Geckenau), einem Bett, einer Kommode, Garten-, Freizeit- und
Spielgeräten, Fahrrädern und vielem weitern nützlichen Dingen beladen. Wie bei jeder Fahrt bisher
konnten die Rhöner bei der Übergabe ihrer Spenden in viele glückliche und dankbare Augen
schauen. Das Verteilerzentrum in Heimersheim oder auch das neue Domizil der Lebenshilfe
Ahrweiler in Rolandseck waren die Anfahrtspunkte des Hilfstransports. Zusätzlich hielt das
engagiert Trio auch bei einigen Winzern im Ahrtal an, um durch den Kauf von Wein deren
Wiederaufbau zu unterstützen und ihre Existenz zu sichern. Ein abschließender Besuch im
Versorgungszelt/Baustoffzelt Kaiser 2.0 in Grafschaft-Ringen, einem toll sortierten Materiallager
für die Betroffenen der Ahr-Flut (aus privater Hand aufgebaute Hilfsorganisation zum Sammeln
und Verteilen von Hilfsgütern im Bausektor), zeigte, wie toll die Organisation der fleißigen,
freiwilligen Helfer vor Ort organisiert ist. In Gesprächen mit den freiwilligen Helfern vor Ort
wurde den drei Rhönern klar: Wir geben nicht auf, sondern sammeln weiter! Die Menschen im
Ahrtal brauchen weiterhin jede helfende Hand und noch sehr viel Unterstützung.
Das Leben dort ist noch lange nicht wieder „normal“ oder so, wie es vor der katastrophalen Flut
einmal war! Viele Betroffene kämpfen ums Überleben und ihre Existenzen! Hinzu kommen die
psychologischen Belastungen aus jener Flutnacht und den ersten Tagen danach, auch das will
verkraftet und verarbeitet werden.
Der Dank der Geckenauer Flutopferhilfe geht an alle Helfer/Spender aus Fern und Nah, die die
Aktion bisher so grandios unterstützt haben!
Und an all die wunderbaren Helferteams aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld geht der Appell:
Gemeinsam werden wir noch viel schaffen und den Menschen im Ahrtal helfen, ihre Existenzen
wieder aufzubauen und das wunderschöne Ahrtal wieder zum Blühen zu bringen.

Katharina Prax, Uwe Müller und Wolfgang Grom (von rechts) übergaben Hilfsgüter an die Lebenshilfe Ahrweiler und deren Geschäftsführer Ulrich van Bebber.
Katharina Prax, Uwe Müller und Wolfgang Grom (von rechts) übergaben Hilfsgüter an die
Lebenshilfe Ahrweiler und deren Geschäftsführer Ulrich van Bebber.
Auszeit für Familie: Durch das Engagement der FFW Geckenau ist die Lebenshilfe Ahrweiler in Besitz von zwei Hotelgutscheinen gekommen, die das Hotel Rhön-Park-Aktiv Resort zur Verfügung gestellt hat. Vorstand und Geschäftsführung haben beschlossen, diese Gutscheine innerhalb der Belegschaft zu verlosen. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hiermit nochmals ein herzliches Dankeschön für das überaus große Engagement, insbesondere nach der Flut. Am 11. April 2022 wurden zwei Familien als Gewinner der Verlosung ermittelt. Herzlichen Glückwunsch und gute Erholung.