Im kleinen Geckenau wurde auch in diesem Jahr wieder in der Karwoche „geklappert“. Erst 2019 hatte man dann den alten Brauch wiederentdeckt und von einigen Kindern neu aufleben lassen. Dann kam der Corona-Lockdown dazwischen und in den folgenden beiden Jahren mussten die Klappern bzw. Ratschen zuhause in der Ecke stehen bleiben. Doch nach dem erfolgreichen „Comeback“ im vergangenen Jahr waren auch heuer wieder die Mädchen und Jungen an den Kartagen im Dorf unterwegs, um die Kirchenglocken durch ihr Klappern zu ersetzen. Insgesamt marschierten die Kinder sechsmal durch das Dorf und erfreuten die Dorfbevölkerung, auch wenn das Wetter bei weitem nicht so schön wie 2022 war. Besonders die älteren Geckenauer zeigten sich begeistert von der Bereitschaft und der Motivation des Nachwuchses, diese Tradition weiter fortzuführen.
Der Osterbrunnen ist geschmückt!
Als Vorankündigung herrlich schöner Frühlingstage strahlt der Geckenauer Dorfbrunnen wieder bunt geschmückt – und das völlig zu Recht: Die Osterfeiertage stehen vor der Tür!
Geckenau Helau!
Im schönsten Dorf der Gemeinde startete der Besengau ins diesjährige närrische Finale: Viele bunt verkleidete junge und ältere Faschingsfreunde waren zum traditionellen ausgelassenen Treiben ins örtliche Feuerwehrheim gekommen und verbrachten gut gelaunt einige fröhliche und humorvolle Stunden im Kreis der Faschingsnarren.
Vor allem die jüngsten Besucher genossen es sichtlich, ihre Faschingskostüme zu präsentieren. Natürlich durfte da auch die obligatorische Polonaise durch das Dorf nicht fehlen. Angeführt wurde der Gaudiwurm traditionell vom Prinzenpaar der BA-KA-GE – in diesem Jahr Prinzessin Gracia Patricia I. und Prinz Franz II. Culinaricus Maximus. Auch Bürgermeister Tobias Seufert hatte es sich nicht nehmen lassen, am närrischen Treiben teilzunehmen.
7. Hilfsfahrt in’s Ahrtal – ein Situationsbericht 1,5 Jahre nach der Flutkatastrophe
„Für Waffen- und Munitionslieferungen ist Geld da in Deutschland. Aber anscheinend nicht für uns Flutopfer !“ Im Ahrtal fühlen sich viele Menschen vom Staat allein gelassen. Allein gelassen mit dem Riesenberg an Schäden, der in der verheerenden Flutnacht im Sommer 2021 entstanden ist. So ist es verständlich, dass mancher seinem Ärger und seinem Frust mit derartigen Äußerungen Luft macht. Auch wenn die Ahrtal-Bewohner es natürlich auch für notwendig halten, die Ukraine in ihrem Existenzkampf zu unterstützen, so setzten sie doch auch große Hoffnungen auf schnelle, staatliche Hilfen. Enttäuscht sind sie aber v.a. darüber, dass es so unendlich lange dauert, bis die vor einem Jahr bei den vielen großen Spendenaktionen zusammengekommenen Gelder endlich ausgezahlt oder auch die Entschädigungen der Versicherungen geleistet werden. „Der Bürokratismus nervt gewaltig, hemmt anstatt beschleunigt die Auszahlung. Immer wieder müssen noch zusätzliche Nachweise von uns beigebracht werden !“, stöhnen die Betroffenen.
Glücklicherweise gibt es da aber noch die privaten Spendenaktionen, zu denen auch die „Fluthilfe Geckenau“ gehört. Hier kommen die Gelder und Sachspenden unbürokratisch und unmittelbar bedürftigen Menschen zugute. Erst vor wenigen Tagen ist Wolfgang Grom mit einigen Helfern von seinem insgesamt schon siebten Hilfstransport aus dem Ahrtal zurückgekehrt. Mit seinem ebenfalls in der Fluthilfe stark engagierten Oberstreuer Kollegen Uwe Müller, dessen Sohn David und Christoph Dorst, dem Fahrer des Sattelzuges, den die Oberstreuer Fa. Jürgen Dorst kostenlos zur Verfügung gestellt hatte, hatten er sowie Elke Müller und Harald Seufert aus Wegfurt einmal mehr Geld- und Sachspenden, aber auch Christstollen, Plätzchen und Geschenkpäckchen in das Flutgebiet transportiert. 40 Ster Brennholz hatten die Rhöner zusätzlich gespendet, was dort dringend gebraucht wird, um durch den Winter zu kommen.
Natürlich wurden die Rhöner Helfer auch diesmal wieder freudig und mit offenen Armen empfangen. Die gewohnt herzliche Begrüßung durch die Heimbewohner der Lebenshilfe Ahrweiler in Rolandseck musste diesmal ausfallen, da Corona im Heim grassierte. Doch die Betreuer versprachen, Stollen und Plätzchen, Mehl und Geschenke an die behinderten Menschen zu verteilen. Noch immer beschäftigt sie die Ereignisse in der Flutnacht. Noch immer sind sie traumatisiert, als damals 12 ihrer Mitbewohner in den reißenden Fluten ihr Leben verloren haben.
Immense, glücklicherweise aber nur materielle Schäden hat das Hotel Post von Günter und Petra Lang in Altenahr damals erlitten. Das 177-Betten-Hotel fungierte aufgrund seines Standorts unmittelbar am Bett der Ahr quasi als „Prellbock“ für die dahinterliegenden Häuser. Das hübsche Hallenbad wie der große Speisesaal, Küche und das gesamte Erdgeschoss wurden komplett verwüstet. Die Hotelinhaber werden wohl auf einen Wiederaufbau verzichten. Stattdessen soll das Bettenhaus gegenüber ausgebaut und mit Küche und Speiseraum im Erdgeschoss ausgestattet werden. Doch die Arbeiten gehen nur zäh und schleppend voran. Nach anderthalb Jahren warten die Langs noch immer auf Baumaterial und auf Heizungsinstallateure.
Eine große nachweihnachtliche Freude haben Wolfgang Grom & Co. auch dem Winzerhof „Klosterhof Gilles“ von Benno und Dorle Gilles im ebenfalls schwer betroffenen Marienthal bereitet, die dankbar Brennholz und eine Geldspende überreicht bekamen.
Zwar kehren die meisten Menschen so nach und nach wieder in eine einigermaßen akzeptable Normalität zurück. In fast allen Ortschaften wird kräftig an der Wiederherstellung der Infrastruktur gebaut, wird an der Entsorgung, an der Wasser- und Stromversorgung gewerkelt, sind an vielen Stellen auch schon neue Wohnhäuser gebaut worden. Doch es wird wohl noch sehr lange dauern, bis die Wunden dieser Schreckensnacht verheilt sind. An ein unbeschwertes Weihnachtsfest war so auch in diesem Jahr nicht zu denken. Zu oft schwirren die damaligen Geschehnisse noch im Hinterkopf herum, sorgen für Albträume. Besonders die Kinder ängstigen sich bei Starkregen. Da fällt es natürlich schwer, eine fröhliche Weihnachtszeit zu besingen.
Katharina Prax und Wolfgang Grom, die beiden Köpfe der „Fluthilfe Geckenau“, werden, wie auch Uwe Müller jedoch nicht müde, trotz des 2022 in den Vordergrund gerückten Ukraine-Krieges weiterhin um Spenden für die Menschen im Ahrtal zu bitten. Immer wieder zeigt sich bei ihren Besuchen dort, dass die Bewohner auf das gute Herz ihrer Mitmenschen angewiesen sind, um über die Runden zu kommen. Noch immer sind die Schäden der Flutnacht deutlich zu sehen, auch wenn inzwischen die Infrastruktur wieder aufgebaut wird.
Geldspenden sind nach wie vor ungeheuer wichtig. Sie können unter dem Stichwort „Flutopfer“ auf das Konto IBAN DE29 7935 3090 0011 0693 25 eingezahlt oder unmittelbar in die Spendenbox im Bastheimer „Dorfladen Besengau“ eingeworfen werden. Insgesamt hat die Geckenauer Hilfsaktion schon über 43.000 € an Spendengeldern gesammelt und unmittelbar an die bedürftigen Menschen und Einrichtungen im Ahrtal weitergegeben.
Windshausen: Adventsfenster-Spenden für das Ahrtal
Die Rhöner vergessen die Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal nicht. Immer wieder sorgen sie mit tollen Einfällen dafür, dass Spendengelder zusammenkommen. Zwar liegt die verheerende Flutnacht inzwischen bereits anderthalb Jahre zurück.
Doch noch immer sind Schäden und Not groß, so dass die über die „Fluthilfe Geckenau“ geleisteten Spenden weiterhin dazu beitragen, die Lage der Menschen dort zu verbessern. In Windshausen wurden heuer in der Adventszeit erstmals täglich im Ort sog. „Adventsfenster“ geschmückt. Bei dieser Aktion hatten auch Rainer Sterzinger sowie das Wirtsehepaar Reinhold und Heike Weigand des Gasthauses „Zur Alten Schmiede“ mitgemacht. Rainer Sterzinger hatte in seinem Anwesen Glühwein sowie Kinderpunsch und Muffins für den Nachwuchs angeboten und eine Spendenbox aufgestellt. Insgesamt konnte er nun die mit einem Betrag aus dem eigenen Geldsäckel aufgestockte Summe von 163 € an die beiden Verantwortlichen der „Fluthilfe Geckenau“, Katharina Prax und Wolfgang Grom, übergeben. Bereits zwölf Tage zuvor hatten Reinhold „Django“ Weigand und seine Frau Heike Glühwein und selbstgebackene Plätzchen im Rahmen ihres „Adventsfensters“ verkauft und dabei 466 € eingenommen. Zusätzlich legte der beliebte Wirt noch 400 € drauf, da er bei seinem Geburtstag gebeten hatte, anstelle von Geschenken einen Geldbetrag zu spenden. Natürlich war die Freude bei Katharina Prax und Wolfgang Grom auch über diesen Spendenbetrag riesengroß. Sie dankten herzlich für die Großzügigkeit der Windshäuser und werden auch dieses Geld wieder besonders betroffenen Personen im Ahrtal unmittelbar zugute kommen lassen.
Auch weiterhin werden Geldspenden benötigt, um die Menschen dort mit dem Nötigsten auszustatten. Gespendet werden kann daher unter dem Stichwort „Flutopfer“ auf das Konto IBAN DE29 7935 3090 0011 0693 25. Spendengelder können auch in die Spendenbox im Bastheimer „Dorfladen Besengau“ eingeworfen werden.