Die Sirene ist in Geckenau nun dort, wo sie eigentlich ihrer Bestimmung
nach auch hingehört: nämlich auf dem Dach des örtlichen Feuerwehrgerätehauses.
Vor einigen Tagen montierten sie die Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofes und
Feuerwehrkommandant Wolfgang Grom auf dem Dach des Feuerwehrdomizils im
Rainweg, nachdem sie jahrzehntelang auf einem privaten Anwesen im Dorfzentrum
installiert gewesen war. Doch nachdem die Grundstückseigentümerin verstorben
war, ist der Erbe an die Gemeinde mit der Bitte herangetreten, die Sirene doch
abzubauen. Sie nun auf dem Feuerwehrgerätehaus zu errichten, erschien als die
zweckmäßigste und sinnvollste Lösung für den Gemeinderat von Bastheim. Doch die
vorauss. Kosten sorgten zunächst für einen gehörigen Schrecken bei den Ratsmitglieder,
Der Abbau der alten Sirenenanlage und die Montage einer neuen Sirene mit vier
elektronischen Sirenenhörnern, Feuermelder usw. hätte insges. mehr als 12.000 €
kosten sollen. Weit mehr, als man erwartet und einkalkuliert hatte.
So waren wieder einmal Eigeninitiative und Eigenleistung gefordert.
Gemeinsam packten Bauhofleiter Roland Ortloff und seine Jungs vom Bauhof mit
der örtlichen Feuerwehrführung an, montierten Sirenenständerrohr an der
Außenwand des Geckenauer Feuerwehrgerätehauses, setzten die Sirene aufs Dach
und ließen die Elektroarbeiten ausführen. Dank der erst kürzlich für den Bauhof
erworbenen Hubarbeitsbühne waren die Arbeiten auch in luftiger Höhe ohne
größere Probleme zu erledigen. Rund 8.000 € – 9.000 € wird sich die Gemeinde
dadurch ersparen. Ein stolzer Betrag. Lob und Anerkennung dürften den
Bauhofmitarbeitern und Feuerwehrkommandant Wolfgang Grom mit seinem Team gewiss
sein.
Eine Lanze für die kleinen Ortsfeuerwehren brach Wolfgang Grom, der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Geckenau und Vorsitzende des Feuerwehrvereins, bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung. Wie in Geckenau würden diese kleinen Wehren oft der einzige Verein in der Ortschaft sein und damit nicht nur zur Brandabwehr und techn. Hilfeleistung, sondern oft auch für die Dorfgemeinschaft, für Dorffeste und Veranstaltungen zuständig sein. „Wir kleine Feuerwehren müssen auch künftig erhalten bleiben, sonst bleiben unsere Dörfer auf der Strecke!“, so seine deutlichen Worte. Allerdings übte er dabei auch deutliche Kritik: „ Die Anforderungen an Wehr und Personal werden immer weiter nach oben geschraubt. Das kann ein Ehrenämtler bald nicht mehr leisten!“ Das beste Beispiel für die Bedeutung und Stellung der Geckenauer Wehr und des Feuerwehrvereins lieferte die Besucherzahl bei der Zusammenkunft an diesem Abend im schmucken Feuerwehrheim: Fast jeder vierte Dorfbewohner hatte den Weg zur Versammlung gefunden, bei der die Rückschau des Kommandanten und Vereinsvorsitzenden, aber auch Ehrungen, Neuaufnahmen und der Blick auf die Vereinsfinanzen im Mittelpunkt standen.
Dabei konnte Wolfgang Grom als Vertreter der Kreisfeuerwehrführung auch Kreisbrandmeister (KBM) Steffen Rückert willkommen heißen. Nach dem Gedenken an die Verstorbenen war es Aufgabe des neugewählten Schriftführers Christian Mutz, die Protokolle der letztjährigen Versammlung vorzutragen. Kassier Peter Waizmann informierte ausführlich über die Entwicklung der Vereinsfinanzen, während Kommandant Wolfgang Grom zunächst über die Situation der Wehr berichtete. Derzeit zählt der zweitkleinste Ortsteil der Gemeinde 20 aktive Wehrmänner. Sechs Einsätze waren zu verzeichnen gewesen, wobei man allein fünfmal an die Bündkreuzung oberhalb von Geckenau eilen musste, um dort bei Unfällen Hilfe zu leisten. Bei zwei von den insgesamt acht Übungen übten die Geckenauer Feuerwehrleute mit Nachbarwehren das Zusammenspiel. Absoluter Höhepunkt 2018 war aus Sicht der Wehr wie von der Vereinsseite her das zweitägige Gründungsfest aus Anlass des 140jähr. Bestehens gewesen. Insges. acht Wehren mit über 100 Wehrleuten waren bei der Waldbrandübung im Einsatz. Daneben wurde ein Erste-Hilfe-Kurs absolviert, wurden Funkübungen abgehalten und Einsatzkräfte für Sicherheitswachen abgestellt. Deutlich hob Kommandant Grom am Ende seiner Ausführungen hervor, dass es „heutzutage bei weite keine Selbstverständlichkeit mehr ist, dass junge Leute ihre Freizeit für die Allgemeinheit zur Verfügung stellen!“ In der Vorausschau auf die kommenden Monate kündigte er die Teilnahme am 150-jähr. Gründungsfest der FF Bastheim (26. Mai) sowie an der Leistungsprüfung der FF Wechterswinkel am 20. Juli 2019 an. Anstelle der verhinderten Bürgermeister sprach Grom auch im Namen der Gemeinde den Geckenauer Wehrmännern ein dickes Lob für ihren Einsatz aus. Auch KBM Steffen Rückert hob das Engagement der örtlichen Wehr hervor und rief dazu auf, in diesem Stil weiterzumachen. Kommandant Wolfgang Grom freute sich riesig, mit Mohammed Hosseini nun schon den vierten Angehörigen der in Bastheim wohnenden afghanischen Flüchtlingsfamilie in die Wehr aufnehmen zu können. Per Handschlag hieß er den neuen jungen Feuerwehrmann willkommen und überreichte ihm auch gleich das passende rote T-Shirt der Wehr als Geschenk. Sichtlich stolz konnte er dann auch noch Frank Zimmer für dessen 25-jährige Tätigkeit als Feuerwehrmann auszeichnen. Ausdrücklich lobte er ihn auch dafür, dass er in seiner Kfz.-Werkstatt die Wartung der Feuerwehrgeräte uneigennützig vornimmt. Um Verständnis bat der Kommandant, dass die Sirene nun von einem Privathaus abgebaut und auf dem Feuerwehrgerätehaus installiert werden musste. „Das war schon vor einiger Zeit vom Hauseigentümer und nicht erst von der jetzigen Eigentümerfamilie gefordert worden!“, stellte er dabei richtig. Auf die Notwendigkeit, bei den nächsten Wahlen einen jungen Feuerwehrmann zu suchen, der langsam in die Aufgaben eines Nachfolgers für den bisherigen Kommandanten hineinwachsen sollte, wies 2. Kommandant Ralph Stumpf hin, der selbst, bedingt durch seinen Beruf, nur wenig Zeit für die Wehr erübrigen kann. „Aktuell ist der Wolfgang unser Mädchen für alles. Aber das kann nicht auf Dauer so sein!“, richtete er mahnende Worte an die Versammlung.
Der Geckenauer Feuerwehrverein zählt aktuell 64 Mitglieder. Mit dem
Kinderfasching, der Maibaumaufstellung, Ausflugsfahrten und vielen weiteren
Angeboten sorgt er dafür, dass im Ort immer wieder etwas „läuft“. Zusätzlich
verfügt der Verein noch über eine eigene Fußballmannschaft, die sog.
„Besengau-Löwen“, der Fußballspieler und Freunde des runden Leders aus der
ganzen Umgebung angehören. Auch sie waren im vergangenen Jahre unterwegs,
spielten ein freundschaftlichen Kick im Allgäu und machten dabei Abstecher nach
Augsburg und an den Ammersee. Auch für diesen Sommer sind wieder Unternehmungen
geplant.
„Helau
in Geckenau“. Noch im letzten Jahr war man kleinster Ortsteil. Inzwischen hat
das kleine Geckenau mehr Einwohner als Braidbach und kann daher mit diesem
Attribut nicht mehr aufwarten. Auch der Faschingsnachmittag, den die Geckenauer
Narrenschar alljährlich feiert, ist sicherlich auch nicht die kleinste
Faschingsveranstaltung im Besengau. Jahr für Jahr kommen im örtlichen
Feuerwehrheim große und kleine Narren aus der Großgemeinde und darüberhinaus
zusammen, um gemeinsam Fasching zu feiern, fröhlich zu sein, zu singen und zu
tanzen. V.a. der Nachwuchs ist immer wieder begeistert. Höhepunkt ist immer
wieder die Polonaise durch den Ort, wo das ganze Dorf dann mitschunkelt und
mitsingt. Am Ende darf natürlich das gemeinsame Gruppenfoto vor der „Geckenau-Narrhalla“
nicht fehlen.
In den südlichen Zipfel Bayerns führte eine dreitägige Infofahrt des Bastheimer Gemeinderates, früherer Bürgervertreter, von Gemeindemitarbeitern und engagierten Bürgern. Der ersten seit über zehn Jahren. Ratsmitglied Wolfgang Grom hatte als Ziel die Grenzregion Kiefersfelden ausgemacht. „Kaiserwetter“ war dabei ständiger Begleiter der Abordnung aus dem Besengau.
Noch vor Sonnenaufgang war man am ersten Tag in Bastheim gestartet. Nach einem üppigen Frühstück in Denkendorf wurde zunächst Bad Tölz angesteuert, wo man sich umfassend umschaute und Kurortluft schnupperte. Am Abend erreichte man Kiefersfelden, unmittelbar am Inn und der deutsch-österreichischen Grenze gelegen. Nach einem gemütlichen, von einem Alleinunterhalter musikalisch umrahmten Abend startete die Gruppe am nächsten Tag zum Besuch einer„Schaukäserei“. Üppig geistig und körperlich gestärkt ging es dann zum „Wilden Kaiser“ nach Ellmau. Mit der Gondel der „Hartkaiserbahn“ ging es auf den 1.525m hohen „Hartkaiser“. Ohne große Anstrengung wanderte man von der Bergstation zur „Rübezahl-Alm“, wo es sich die Besengauer gut gehen ließen. Nach einem kräftigen Abendessen im Quartier „Hotel zur Post“ hieß es am nächsten Morgen schon wieder Abschiednehmen. Die vorgesehene Schifffahrt auf der Heimreise im bekannten Donaudurchbruch von Kelheim zum Kloster Weltenburg fiel dem Niedrigwasserstand der Donau zum Opfer. Stattdessen stattete man der legendären Befreiungshalle einen Besuch ab. Staunend besichtigten Bürgermeisterin Anja Seufert und ihre Mitfahrer das imposante Bauwerk, das zur Erinnerung an die gewonnenen Schlachten gegen Napoleon währen der Befreiungskriege von 1813 bis 1815 durch König Ludwig I. von Bayern in Auftrag gegeben worden war.
Werner Stumpf ist glücklich. Er strahlt über das ganze Gesicht, wenn er auf die idyllisch am Waldrand von Geckenau gelegene Marienkapelle blickt und nun daneben die neue überdachte Sitzgruppe sieht. Ihn, der tagtäglich das kleine, schmucke Gotteshaus am Marienweg morgens auf- und am Abend wieder zuschließt, für Kerzennachschub sorgt und sich auch sonst um das Wohlergehen dieses schönen Fleckchens Erde kümmert, überrascht immer wieder, wie viele Menschen aus der ganzen Umgebung doch diesen ein wenig abseits gelegenen Ort ansteuern, um zu beten, im Alltag innezuhalten und hierher zur Ruhe und zum Durchatmen zu kommen. „In der kleinen Kapelle kann man das Gespräch mit dem Herrgott suchen und in Ruhe meditieren. Und nun kann man hier draußen auf der Bank und an dem Tisch auch die herrliche Natur genießen!“, freut er sich. Mit der neuen Sitzgruppe hat der Bereich jetzt eine weitere Bereicherung erfahren.
Seine Idee war es, doch den Besuchern die Möglichkeit zu bieten, sich hier gleich neben der Kapelle von einem Spaziergang, einer womöglich anstrengenden Wanderung, evtl. sogar auf einem Pilgerweg auszuruhen, zu rasten, neue geistige und körperliche Kräfte zu schöpfen. Und das auch noch mit einem Dach über dem Kopf. Vier bis sechs Personen finden auf der aus massivem Holz errichteten und mit einem kleinen Satteldach versehenen Sitzgruppe Platz. Hergestellt von dem in Bastheim ansässigen Schreinerei und Fassadenbau-Unternehmen Seufert-Niklaus, die u.a. derartige Sitzgruppen in ihrem Sortiment hat. Stumpfs Gedanke fiel dank eines Hinweises des Geckenauer Ortsbeauftragten Wolfgang Grom im Bastheimer Gemeinderat auf fruchtbaren Boden. Einstimmig wurde die Anschaffung beschlossen und in Auftrag gegeben. Werner Stumpf sprach persönlich mit dem dortigen Geschäftsführer Christoph Werner, der gerne einen stattlichen Nachlass auf den üblichen Verkaufspreis gab. Die Kosten wurden zum einen aus der Gemeinde-Schatulle und zum anderen aus dem „Marienkapellen-Fonds“ finanziert. Das Gelände richtete Ortsbeauftragter und Gemeinderatsmitglied Wolfgang Grom zusammen mit seinen tüchtigen Helfern Harald Seufert, Norbert „Nobby“ Stangenberg und Werner Stumpf her. Das fleißige Team fuhr Schotter bei, errichtete eine Natursteinmauer zum Abstützen der Wegböschung hinter der Sitzgruppe und half beim Aufstellen mit. Allen Mitstreitern, v.a. aber auch Bürgermeisterin Anja Seufert und Seufert-Niklaus-Geschäftsführer Christoph Werner, galt der herzliche Dank von Werner Stumpf zum Abschluss des Projektes.
Gerne wird die Bank von den Kapellenbesuchern angenommen. Auch ein zünftiger Schafkopf wurde schon auf der Sitzgruppe geklopft, wusste Wolfgang Grom schmunzelnd zu berichten.