Eine Lanze für die kleinen Ortsfeuerwehren brach Wolfgang Grom, der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Geckenau und Vorsitzende des Feuerwehrvereins, bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung. Wie in Geckenau würden diese kleinen Wehren oft der einzige Verein in der Ortschaft sein und damit nicht nur zur Brandabwehr und techn. Hilfeleistung, sondern oft auch für die Dorfgemeinschaft, für Dorffeste und Veranstaltungen zuständig sein. „Wir kleine Feuerwehren müssen auch künftig erhalten bleiben, sonst bleiben unsere Dörfer auf der Strecke!“, so seine deutlichen Worte. Allerdings übte er dabei auch deutliche Kritik:
„ Die Anforderungen an Wehr und Personal werden immer weiter nach oben geschraubt. Das kann ein Ehrenämtler bald nicht mehr leisten!“ Das beste Beispiel für die Bedeutung und Stellung der Geckenauer Wehr und des Feuerwehrvereins lieferte die Besucherzahl bei der Zusammenkunft an diesem Abend im schmucken Feuerwehrheim: Fast jeder vierte Dorfbewohner hatte den Weg zur Versammlung gefunden, bei der die Rückschau des Kommandanten und Vereinsvorsitzenden, aber auch Ehrungen, Neuaufnahmen und der Blick auf die Vereinsfinanzen im Mittelpunkt standen.
Dabei konnte Wolfgang Grom als Vertreter der Kreisfeuerwehrführung auch Kreisbrandmeister (KBM) Steffen Rückert willkommen heißen. Nach dem Gedenken an die Verstorbenen war es Aufgabe des neugewählten Schriftführers Christian Mutz, die Protokolle der letztjährigen Versammlung vorzutragen. Kassier Peter Waizmann informierte ausführlich über die Entwicklung der Vereinsfinanzen, während Kommandant Wolfgang Grom zunächst über die Situation der Wehr berichtete. Derzeit zählt der zweitkleinste Ortsteil der Gemeinde 20 aktive Wehrmänner. Sechs Einsätze waren zu verzeichnen gewesen, wobei man allein fünfmal an die Bündkreuzung oberhalb von Geckenau eilen musste, um dort bei Unfällen Hilfe zu leisten. Bei zwei von den insgesamt acht Übungen übten die Geckenauer Feuerwehrleute mit Nachbarwehren das Zusammenspiel. Absoluter Höhepunkt 2018 war aus Sicht der Wehr wie von der Vereinsseite her das zweitägige Gründungsfest aus Anlass des 140jähr. Bestehens gewesen. Insges. acht Wehren mit über 100 Wehrleuten waren bei der Waldbrandübung im Einsatz. Daneben wurde ein Erste-Hilfe-Kurs absolviert, wurden Funkübungen abgehalten und Einsatzkräfte für Sicherheitswachen abgestellt. Deutlich hob Kommandant Grom am Ende seiner Ausführungen hervor, dass es „heutzutage bei weite keine Selbstverständlichkeit mehr ist, dass junge Leute ihre Freizeit für die Allgemeinheit zur Verfügung stellen!“ In der Vorausschau auf die kommenden Monate kündigte er die Teilnahme am 150-jähr. Gründungsfest der FF Bastheim (26. Mai) sowie an der Leistungsprüfung der FF Wechterswinkel am 20. Juli 2019 an. Anstelle der verhinderten Bürgermeister sprach Grom auch im Namen der Gemeinde den Geckenauer Wehrmännern ein dickes Lob für ihren Einsatz aus. Auch KBM Steffen Rückert hob das Engagement der örtlichen Wehr hervor und rief dazu auf, in diesem Stil weiterzumachen. Kommandant Wolfgang Grom freute sich riesig, mit Mohammed Hosseini nun schon den vierten Angehörigen der in Bastheim wohnenden afghanischen Flüchtlingsfamilie in die Wehr aufnehmen zu können. Per Handschlag hieß er den neuen jungen Feuerwehrmann willkommen und überreichte ihm auch gleich das passende rote T-Shirt der Wehr als Geschenk. Sichtlich stolz konnte er dann auch noch Frank Zimmer für dessen 25-jährige Tätigkeit als Feuerwehrmann auszeichnen. Ausdrücklich lobte er ihn auch dafür, dass er in seiner Kfz.-Werkstatt die Wartung der Feuerwehrgeräte uneigennützig vornimmt. Um Verständnis bat der Kommandant, dass die Sirene nun von einem Privathaus abgebaut und auf dem Feuerwehrgerätehaus installiert werden musste. „Das war schon vor einiger Zeit vom Hauseigentümer und nicht erst von der jetzigen Eigentümerfamilie gefordert worden!“, stellte er dabei richtig. Auf die Notwendigkeit, bei den nächsten Wahlen einen jungen Feuerwehrmann zu suchen, der langsam in die Aufgaben eines Nachfolgers für den bisherigen Kommandanten hineinwachsen sollte, wies 2. Kommandant Ralph Stumpf hin, der selbst, bedingt durch seinen Beruf, nur wenig Zeit für die Wehr erübrigen kann. „Aktuell ist der Wolfgang unser Mädchen für alles. Aber das kann nicht auf Dauer so sein!“, richtete er mahnende Worte an die Versammlung.
Der Geckenauer Feuerwehrverein zählt aktuell 64 Mitglieder. Mit dem Kinderfasching, der Maibaumaufstellung, Ausflugsfahrten und vielen weiteren Angeboten sorgt er dafür, dass im Ort immer wieder etwas „läuft“. Zusätzlich verfügt der Verein noch über eine eigene Fußballmannschaft, die sog. „Besengau-Löwen“, der Fußballspieler und Freunde des runden Leders aus der ganzen Umgebung angehören. Auch sie waren im vergangenen Jahre unterwegs, spielten ein freundschaftlichen Kick im Allgäu und machten dabei Abstecher nach Augsburg und an den Ammersee. Auch für diesen Sommer sind wieder Unternehmungen geplant.