Unterfränkischer Inklusionspreis: Geckenauer Feuerwehrverein ist ein Vorbild für alle

Der Feuerwehrverein Geckenau wurde mit dem unterfränkischen Inklusionspreis ausgezeichnet.

Im Bild (von links) Kommandant Wolfgang Grom, Kreisbehindertenbeauftragter Thomas Bruckmüller, Helmut Ledermann, MdL Steffen Vogel, Anja Deget, Bürgermeister Tobias Seufert, Andi Trupp, der ehemalige Kreisbehindertenbeauftragte Alois Gensler, Bezirksrätin Karin Renner, Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, die stellvertretende Bezirkstagspräsidentin Eva Maria Linsenbreder und der stellvertretende Landrat Josef Demar.

Große Freude bei der Geckenauer Feuerwehr: Der Bezirk Unterfranken hat den Verein im Rahmen des Wettbewerbs der „Unterfränkischen Inklusionspreise“ mit dem Sonderpreis „Inklusion im Sozialraum – Gemeinschaft leben“ ausgezeichnet. Gleichzeitig wurde dem Verein damit ein Preisgeld über 2500 Euro zugesprochen. Bei einer Feierstunde im Geckenauer Feuerwehrheim überreichte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel die Verleihungsurkunde an den Vorsitzenden Wolfgang Grom, der die Auszeichnung sichtlich bewegt entgegennahm.

Seit einigen Jahren bereits sind Anja Deget und Helmut Ledermann aus der örtlichen Wehr nicht mehr wegzudenken. Zwei Menschen mit Handicap, die voll in das Vereins- und auch Dorfleben integriert sind. Dabei sorgt Anja Deget mit ihrer markanten Stimme immer wieder für großartige Gesangseinlagen bei verschiedensten Veranstaltungen, während Helmut Ledermann als zuverlässiger Keeper das Tor der „Besengau-Löwen“, der Fußballmannschaft der Geckenauer Wehr, sauber zu halten versucht.

Flüchtlinge leisten Feuerwehrdienst

Neben diesen beiden ist auch Andi Trupp den Wehrmännern wie überhaupt dem gesamten Dorf ans Herz gewachsen. Von Kindesbeinen an hat sich Wolfgang Grom um ihn gekümmert, hat ihn zu den verschiedensten Aktionen und Veranstaltungen mitgenommen und ihn vor sechs Jahren auch in die örtliche Wehr aufgenommen. Ebenso problemlos wie bei den dreien gelang auch die Integration von Reza, Asef, Ali und Mohammed aus der afghanischen Flüchtlingsfamilie Hosseini in die Wehr. Kommandant Wolfgang Grom hatte die vier nach und nach für den freiwilligen Feuerwehrdienst begeistern können.

Diese gelungene Inklusion und auch Integration wurde nun mit dem Sonderpreis gewürdigt und auch immer wieder in den Grußworten der Ehrengäste herausgestellt. Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel rührte bei der Übergabe des Preises zunächst kräftig die Werbetrommel für den Feuerwehrdienst. Er erinnerte daran, dass die Mitglieder einer Feuerwehr für ihre Mitmenschen buchstäblich durchs Feuer gehen. Die Devise der Geckenauer lautet: „Mithelfen – selbstverständlich auch mit Handicap“. Danach werde gelebt und gearbeitet. Und das nicht nur auf dem Gebiet des Feuerwehrwesens, sondern vielmehr umfassend, da die Feuerwehr der einzige Verein im Dorf ist und somit auch noch das kulturelle und gesellschaftliche Leben bereichert. „Jeder leistet seinen Beitrag für die Dorfgemeinschaft und für ein lebendiges Miteinander!“

Ein Miteinander in der Gesellschaft erreichen

Der Bezirk Unterfranken will mit diesem Preis Maßnahmen, Projekte oder Angebote in Unterfranken auszeichnen, die die Lebenssituation von Menschen mit Behinderung im Alltag nachhaltig und konkret verbessern oder einen spürbaren Beitrag zu ihrer Teilhabe am Leben in der Gesellschaft leisten. Insgesamt werden 2021 in sechs Kategorien Preisgelder in Höhe von 15 000 Euro vergeben. Bezirksrätin und Behindertenbeauftragte Karin Renner stellte in ihrer Ansprache fest, dass Inklusion im Kindergarten beginnt und sich über die Schule bis ins Berufs-, Arbeits- und Freizeitleben fortsetzt. Inklusion interpretierte sie dabei als „Miteinander“.

Über die Auszeichnung freute sich auch Bastheims Bürgermeister Tobias Seufert, der damit das Engagement insbesondere von Kommandant und Vereinschef Wolfgang Grom herausgestellt sehen wollte. In die gleiche Kerbe hieb der stellvertretende Landrat Josef Demar, der davon sprach, dass „heute nicht nur eine Ehrung erfolgt, sondern die Saat gelegt wird für Inklusion und Integration über Geckenau hinaus“. „Ihr seid Vorbilder für alle Vereine in unserer Gesellschaft“, sagte der Landtagsabgeordnete Steffen Vogel. Der Behindertenbeauftragte des Landkreises, Wollbachs Bürgermeister Thomas Bruckmüller, rief dazu auf: „Lasst uns alle dafür sorgen, dass es überall ein bisschen mehr Geckenau gibt.“

Dankesworte für Wolfgang Grom

Herzstück und Motor der Wehr wie auch des Vereins ist Wolfgang Grom, wofür er viel Lob, Dank und Anerkennung erhielt. Er selbst zeigte sich zwar sehr stolz angesichts der Preisverleihung, aber auch bescheiden, als er darauf verwies, dass nicht ihm, sondern seinen Kameraden der Respekt und der Dank gebühre. Am Ende erinnerte Grom an die Flutkatastrophe im Sommer, an die dank Katharina Prax initiierte Kuchen-Benefizaktion und die daraufhin einsetzenden zahlreichen Geld- und Sachspenden, die am vergangenen Wochenende bei einem Arbeitseinsatz der Wehr im Ahrtal übergeben wurden.

Flutkatastrophe im Ahrtal: Update zur Spendenaktion & Hilfseinsatz der FFW in Altenahr

Die FFW Geckenau hat im Rahmen eines Hilfseinsatzes vor Ort im Ahrtal am 2. und 3. Oktober den nächsten Teil der bis dato eingegangen Geldspenden sowie die gesammelten Sachspenden übergeben, sodass wir nun voller Stolz verkünden können:

Hier die Bilder zur Übergabe der Sach- und Geldspenden bei der Hilfsaktion der FFW Geckenau vor Ort im Ahrtal am Wochenende des 2. und 3. Oktober:

Und hier noch einige Eindrücke vom Arbeitseinsatz vor Ort beim Hotel zur Post in Altenahr:

Ist möglicherweise ein Bild von außen und Backsteinmauer
Ist möglicherweise ein Bild von Straße und Text „FEUERWEHR“
Ist möglicherweise ein Bild von Straße
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Hurra Hurra „TATÜTATA“

Die Zeiten, als die Geckenauer Feuerwehr mit Privat-Pkw und dem Feuerwehr-Anhänger im Schlepptau zu ihren Einsätzen ausrücken musste, sind endgültig vorbei. Kommandant Wolfgang Grom freute sich zusammen mit seiner Mannschaft, einen schmucken , gebrauchten VW-Mannschaftswagen in Dienst nehmen zu können. Als letzte der insges. sieben Ortsteil-Feuerwehren der Gemeinde Bastheim ist nun auch die tüchtige Wehr aus einem der kleinsten Ortsteile motorisiert, worauf auch Bürgermeister Tobias Seufert stolz war. Er wünschte bei der Übergabe des Fahrzeugs an die Geckenauer Floriansjünger möglichst wenige Einsätze und vor allem eine wohlbehaltene Rückkehr nach den Einsätzen. Kommandant Grom erinnerte daran, dass man immer wieder vorwiegend zu Unfällen an die nahe Bünd-Kreuzung oberhalb von Geckenau zwischen Bastheim, Frickenhausen und Wechterswinkel ausrücken musste. Und gerade dort war man ohne ein Blaulichtfahrzeug gerade in der Dämmerung oder in der Nacht nicht ausreichend gesichert. Mit dem „neuen“ Fahrzeug können nun die Einsatzkräfte und die Ausrüstung sicher zum Einsatzort gebracht werden. Er erinnerte auch an die wochenlange, intensive Suche, bis das geeignete Fahrzeug endlich im Saarland gefunden wurde. Mehrfach waren seine Führungskameraden und er an Wochenenden auf der Suche unterwegs gewesen. Mit herzlichen Worten dankte er dem Bürgermeister und seinem Gemeinderat für die Anschaffung, zu deren Finanzierung auch der Geckenauer Feuerwehrverein sein Scherflein beitragen wird.

Die Freiwillige Feuerwehr Geckenau freut sich über ihr erstes Feuerwehrfahrzeug, das Bürgermeister Tobias Seufert (am Steuer) an die Führungsmannschaft der Wehr übergab (von links): Kommandant Wolfgang Grom, Kassenwart Peter Waizmann, 2. Vorsitzender Harald Seufert, 2. Kommandant Ralph Stumpf und Schriftführer Christian Mutz.

Erste-Hilfe-Lehrgang 2020

Was ist ein Notfall ? Wie setzt sich die Rettungskette zusammen ? Wie bringe ich einen Notfall-Patienten mit dem Rautek-Rettungsgriff aus der Gefahrenzone ? Was muss eine Notrufmeldung unbedingt enthalten ? Wie gehe ich bei einem Schock vor ? Fragen über Fragen, die beim Erste-Hilfe-Lehrgang des Malteser Hilfsdienstes im Feuerwehrheim von Geckenau gestellt wurden und dort auch ihre Antwort fanden. Seit 2000 lädt der örtliche Feuerwehrkommandant Wolfgang Grom alle zwei Jahre seine Feuerwehrkameraden und die Bevölkerung zu einem solchen Lehrgang ein, v.a um das vor Jahren einmal erworbene Wissen aufzufrischen und wichtige Handgriffe einzuüben. Auch bei der 11. Auflage des Kurses hatte der agile Kommandant wieder zahlreiche Interessenten um sich geschart, darunter mit Ali Hosseini auch ein Mitglied der afghanischen Flüchtlingsfamilie, die seit 2016 in Bastheim wohnt, und die Geschäftsführer sowie das Verkaufspersonal des Dorfladens Besengau. Zwischen 19 und 80 Jahre waren die Teilnehmer alt. Die beiden Gruppen leitete einmal mehr der erfahrene Ausbilder Peter Kirchner an, der seit Anfang an in Geckenau unterrichtet, schon eine richtige Institution ist und seinen großen Wissens – und Erfahrungsschatz gerne an die interessierten Besucher weitergab. So lernte man beispielsweise nicht nur, dass 5 bis 7 Liter Blut in uns fließen, ein Atemzug ca. ½ Liter Sauerstoff in unsere Lungen befördert, sondern auch, wie man bei einem Asthma-Anfall, einem Herzinfarkt oder auch bei einem Schlaganfall Hilfe leisten kann. Dabei ist schnelles und richtiges Handeln überlebenswichtig. Wie man einem verunglückten und bewusstlosen Motorradfahrer den Helm abnehmen kann oder auch wie man  einen Defibrillator richtig einsetzt, bekamen die wissbegierigen Lehrgangsbesucher ebenfalls erklärt. Neugierig übte man den Einsatz eines „Defis“. Ebenfalls kräftig trainiert wurde die Herzdruckmassage und die Atemspende, mit deren Hilfe Leben gerettet werden kann. Die stabile Seitenlage gehört zu den wichtigsten Maßnahmen, die ggf. am Unfallort ergriffen werden müssen. Auch sie wurde eifrig einstudiert. Am Ende dankte Wolfgang Grom Lehrgangsleiter Peter Kirchner im Namen der beiden Gruppen mit herzlichen Worten für seine engagierte Vermittlung des notwendigen Wissens mit einem kleinen Präsent.

Die Teilnehmer des Lehrgangs posieren zum traditionellen Foto.