Kinderfasching am 01.03.2014
Auch im kleinsten Ort des Besengaues weiß man, den Fasching zünftig zu feiern. Im schmucken, bunt geschmückten Feuerwehrheim trafen sich am Faschingssamstag kleine und große, junge und junggebliebene Narren, um gemeinsam zu singen, zu lachen, zu schunkeln – einfach um fröhlich zu sein. Mitten unter ihnen auch das diesjährige Prinzenpaar aus der nahen Faschingshochburg Bastheim. Prinzessin „Anja die Herzliche“ und Prinz „Daniel der Rechtschaffende“.
Senioren-Nikolaus 2013
Der Klapperstorch hat nun zwar inzwischen einige Mal den „passenden Landeplatz“ gefunden und Geckenau Nachwuchs beschert, aber ein „Babyboom“ ist noch immer nicht zu verzeichnen. So besuchte Sankt Nikolaus halt auch heuer wieder die Geckenauer Senioren, die den frommen Mann aber ebenso freudestrahlend und mit leuchtenden Augen empfingen, wie eben das kleine Mädchen und Jungen tun. Bereits zum siebten Mal in Folge hatte der rührige örtliche Feuerwehrverein die älteren Dorfbewohner zu einer gemütlichen Seniorenadventsfeier in das Feuerwehrheim eingeladen.
Nachdem man sich in gemütlicher Runde bei vorweihnachtlicher Musik zusammengefunden hatte, kündigte sich auch schon der Besuch des himmlischen Boten an. Mit dem bekannten Lied „Lasst uns froh und munter sein“ empfingen die Geckenauer Sankt Nikolaus in ihren vier Wänden. Dem gefiel diese Begrüßung natürlich. Der kleine Andy Trupp, den das ganze Dorf ins Herz geschlossen hat, strahlte über das ganze Gesicht, als er voller Stolz den Bischofsstab halten durfte. Gleichzeitig als „Knecht“ und „Ministrant“ durfte Norbert „Nobby“ Stangenberg fungieren, der aber diese Doppelfunktion bravourös ausfüllte und dafür von dem früheren „Bischof von Myra“ viel Lob erhielt. Natürlich hatte Sankt Nikolaus in den vergangenen Monaten das Dorfgeschehen im Auge gehabt und sich tüchtig Notizen in sein Goldenes Buch gemacht. So fanden nicht nur an diesem Abend die Geckenauer Gastfreundlichkeit und der beispielhafte Gemeinschaftsgeist Erwähnung, sondern auch die Ausflugsfreudigkeit oder auch das Engagement im Zusammenhang mit der neuen Kreisbrücke. Vorwiegend Lob und wenig Tadel verteilte der heilige Mann an die tüchtigen Geckenauer. Natürlich fanden sich auch Geschenke im Gabensack von Sankt Nikolaus. Riesengroß war dabei die Freude von Andy Trupp, als der aus der Hand von Sankt Nikolaus sein Präsent in Empfang nehmen durfte.
Brückenerneuerung abgeschlossen – Verkehr rollt wieder
Die Baumaschinen und Bauarbeiter und mit ihnen Baulärm, Staub und Dreck haben sich wieder aus dem kleinen Besengau-Dorf Geckenau verabschiedet. Ein knappes halbes Jahr lang hatten sie den Alltag im Ort wesentlich mitbestimmt. Nun ist das Projekt abgeschlossen, womit sie der Landkreis beauftragt hatte. Die neue Straßenbrücke über den Elsbach ist fertig. Am kommenden Dienstag, 26. November, wird sie um 14.30 Uhr offiziell eingeweiht und damit ihrer Bestimmung übergeben werden.
77 Jahre sind vergangen, seitdem sie erstmals errichtet wurde. Unzählige Fahrzeuge – zunächst überwiegend Fuhrwerke und zuletzt auch immer mehr tonnenschwere Lastzüge – waren seitdem über sie in Richtung Braidbach, Rödles und dann zur B 279 oder in umgekehrter Richtung zur Besengau-Kreuzung hoch gerollt. Im September 2004 hatte das Ingenieurbüro Dieter Federlein bei einer Untersuchung beträchtliche Mängel am Bauwerk ausgemacht. So wurden Risse und Betonabplatzungen in der Stahlbeton-Überbaukonstruktion festgestellt. Korrosion war die Folge dieser Schäden, die durch die geringe Betondeckung des Überbaus und die Chloridbelastung des Betons durch Tausalz hervorgerufen wurde. Diese nicht unerheblichen Mängel und die fehlende Mindesttragfähigkeit des Brückenbauwerks mündeten schließlich in der Entscheidung, die Elsbachbrücke neu zu bauen.
Anfang Juni erfolgte der Startschuss für die Arbeiten. Dabei ist nun die lichte Durchflussbreite von bislang 8,40 Meter auf dann 10 Meter verbreitert worden. Das führte dann auch zu einer Verbreiterung der Fahrbahn, die nun im Bereich der Brücke um 50 Zentimeter auf jetzt 5,50 Meter Breite angewachsen ist. Zusätzlich wurde ein 1,50 Meter breiter Gehweg als Kragarm an die Fahrbahnplatte angeordnet, der natürlich gerne von den Fußgängern angenommen wird.
Bauträger wie auch ausführende Bauunternehmen können nach Abschluss der Arbeiten stolz auf das gelungene Werk sein. Jetzt kann der Verkehr wieder über die neue Brücke rollen.
Eiserne Hochzeit – Margot & Raimund Werner
Wenn eine Ehe so lange hält, dann gehört auch der bayerische Ministerpräsident zu den Gratulanten. „Eiserne Hochzeit“ können heute am 25. Oktober Raimund und Margot Werner aus Geckenau feiern. Und eisern halten die beiden auch schon 65 Ehejahre zusammen. Glückliche, aber auch harte und entbehrungsreiche Jahre haben die beiden Geckenauer zusammengeschmiedet. „Man muss nachgeben und aufeinander zugehen können. Man muss auch die Schwächen des anderen annehmen und akzeptieren!“ So lautet das Rezept von Raimund und Margot für ein langes Zusammensein. „Klar hat es auch bei uns mal Meinungsverschiedenheiten gegeben. Aber man muss sich danach wieder vertragen. Denn Streiten ist noch schlimmer als Arbeiten. Denn Streit geht an die Nerven!“ unterstreicht Margot Werner.
Sie heißt eigentlich gar nicht Margot, sondern wurde auf Margareta getauft, weil der damalige Pfarrer mit dem Vornamen „Margot“ nicht einverstanden war. „Der hat dem Vater gesagt, das Kind braucht den Namen einer Heiligen und Margot ist kein Heiligenname !“, schmunzelt sie noch heute. Dennoch nannte sie jeder Margot. Sie stammt aus dem landwirtschaftlichen Anwesen unmittelbar neben der historischen Rundbogenbrücke mitten in Geckenau. Ihr Vater war im Wald beschäftigt. Nebenbei betrieb, wie das früher so üblich war, die Familie noch eine kleine Landwirtschaft, in der Margot schon früh mithelfen musste. Nur wenige Meter entfernt, in der sog. „Wernersch-Mühl“ ist Raimund aufgewachsen. Obwohl das Mühlengebäude unmittelbar am nordwestlichen Ortsrand von Geckenau steht und etwa 500 m freies Gelände dann noch zwischen Geckenau und Bastheim liegen, gehörte die Mühle noch zu Bastheim, war Raimund also Bastheimer. Während Margot nur noch einen Bruder hat, zählte Raimunds Familie neben den Eltern noch sechs weitere Jungen und ein Mädchen. Als junger Mann musste er damals in den zweiten Weltkrieg ziehen, wurde in Russland zweimal verwundet und entkam mit einem Oberschenkelstecksplitter wohl nur aufgrund dieser Verletzung der russischen Gefangenschaft. Als wäre es erst gestern gewesen, sprudeln im Gespräch die Erinnerungen an damals, an den Rückweg aus Russland, aus Raimund heraus. Nur mit Schlappen an den Füßen gelang es ihm, sich vom Lazarett bis Danzig durchzuschlagen, dann mit dem Schiff über die Ostsee und schließlich mit der Eisenbahn in die Heimat zu kommen, wo er vor Kriegsende noch eintraf. „Ich hatte großes Glück, dass ich dank der Verwundung auch von den amerikanischen Truppen nicht gefangen genommen worden bin, als die hier einmarschiert sind !“, betont er immer wieder. Dennoch machte er noch einmal mit den Amis auf unliebsame Art und Weise Bekanntschaft. Denn er gehörte zu jenen drei jungen Männern im Jahr 1947, die eines Abends in Geckenau im Gespräch vertieft den Eintritt des nächtlichen Ausgehverbotes verpasst hatten und prompt von den Amerikanern aufgeschnappt und für acht Tage ins Mellrichstädter „Kittchen“ gesteckt worden waren. Dort „im Knast“ besuchte ihn zusammen mit der Schwester eines seiner mitinhaftierten Kumpels auch Margot. Und hier begannen auch die ersten Triebe der jungen Liebe zu sprießen. Man kam sich mit der Zeit immer näher und schloss schließlich nur ein Jahr später, am 25. Oktober 1948 den Bund fürs Leben. Zunächst wohnte das junge Paar noch in Margots Elternhaus. Raimund war während der Woche immer als Verputzer mit seinen Kollegen in ganz Deutschland unterwegs, während Margot zuhause die Landwirtschaft der Eltern unterstützte. Gemeinsam baute sich das Paar dann im „Hohler Weg“ ein neues Haus, das man aber wieder verkaufte, als Margots Eltern altersbedingt deren Hilfe brauchte. Das Elternhaus wurde später, da die Ehe von Raimund und Margot kinderlos blieb, zu einem schönen Urlaubsdomizil mit etlichen Fremdenzimmern und einer Ferienwohnung umgebaut. Gerne verwöhnten die beiden ihre Gäste, die von überall her kamen. „Aus Holland, Berlin, von Helgoland, aus Recklinghausen oder von hoch droben aus dem Norden sind sie gekommen !“, zählt Margot Werner stolz auf. Und drei Stammgäste halten auch heute noch die Stange: Oskar Jegelka und seine Tochter Edelgard aus Recklinghausen sowie Otto Ulbrich aus Friesland, die eigentlich fest zu Familie gehören. Auch wenn das Alter inzwischen seinen Tribut fordert, ein Schlaganfall Margot gezwungen hat, nun mit „ihrem Mercedes“, dem Rollator, im Haus unterwegs zu sein, so haben sich die beiden doch ihren Humor bewahrt, lesen noch täglich ihre Zeitung, halten sich zusätzlich mit dem Fernsehen auf dem Laufenden und fühlen sich einigermaßen fit. „Wir können noch zufrieden sein !“, betonen Raimund und Margot. Liebevoll kümmert sich die Tochter der Schwägerin um sie, chauffiert die beiden, wenn es notwendig ist, da Raimund als nun Neunzigjähriger das Steuer des Fahrzeugs nicht mehr in die Hand nimmt.
Zur eisernen Hochzeit gratulieren neben dem Bayerischen Ministerpräsidenten natürlich auch alle Geckenauer, Bürgermeisterin Anja Seufert und Ortsbeauftragter Wolfgang Grom.