Spenden Sie weiterhin auf das Konto IBAN DE29 7935 3090 0011 0693 25 (Stichwort „Flutopfer“) oder unmittelbar in die Spendenbox im Bastheimer „Dorfladen Besengau“. Insgesamt hat die Geckenauer Hilfsaktion bisher rund 38.000 Euro Spendengeld gesammelt und an die bedürftigen Menschen und Einrichtungen im Ahrtal weitergegeben.
Das Horrorszenario aus der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 hat sich in die Köpfe der Bewohner des Ahrtals wohl auf ewig eingebrannt. Unvorstellbare Flutmassen wälzten sich durch hübsch herausgeputzte Urlaubsorte, wie Schuld, Altenahr, Mayschoß oder Dernau, und rissen alles mit, was sich ihnen in den Weg stellte.
Auch 14 Monate nach dieser verheerenden Flutkatastrophe, leiden die Menschen dort noch unter den Auswirkungen, sind viele noch traumatisiert, klaffen die ungeheuren Wunden, die damals in die Städte und Dörfer gerissen wurden, noch weit auseinander.
Die Straßen sind inzwischen wieder einigermaßen hergerichtet, zumindest Behelfsbrücken errichtet und das Bett des jetzt so unscheinbar dahinfließenden Flüsschens Ahr freigeräumt, doch vor allem in den privaten Anwesen sind die Schäden noch immens und deutlich sichtbar.
Helfer aus Geckenau, Bastheim, Oberstreu und Wegfurt im Ahrtal
Zum sechsten Mal hatte sich ein Hilfstransport der „Fluthilfe Geckenau“ mit Helfern aus Geckenau, Bastheim, Oberstreu und Wegfurt auf den Weg ins gut 400 Kilometer entfernte Ahrtal gemacht, um dort Hilfsgüter und Spendengelder an Ort und Stelle an bedürftige Menschen und Einrichtungen zu übergeben.
Unter der Regie des Geckenauer Feuerwehrkommandanten Wolfgang Grom waren zwei vom Mellrichstädter Malteser Hilfsdienst sowie von Alexander Dorst (Oberstreu) kostenlos zur Verfügung gestellte Lkw und Anhänger mit insgesamt 20 Ster Holz (von Spendern aus Oberstreu, Gabolshausen, Geckenau und Wollbach), 375 kg Mehl (gespendet von der Wirsingmühle Mellrichstadt), 300 kg Kartoffeln (Spende der TB Agrar GbR Hollstadt), 2520 Eiern (Spende des Eierhofs Dieter Then, Reyersbach), und weiteren gespendeten Fahrrädern, Staubsaugern, Waschmaschinen, Kinderspielsachen, warmer Kleidung, Geschirr, einem Gästebett und anderem beladen worden.
Menschen mit Behinderung haben ihr Zuhause verloren
Angesichts des bevorstehenden zweiten Winters für die Menschen dort, häufig noch fehlender Heizungsanlagen und von dortigen Brennholzpreisen von bis zu 150 Euro je Ster war das Rhöner Holz besonders begehrt und teilweise unmittelbar vom Lkw auf die privaten Pkw-Anhänger umgeladen worden. Groß auch die Freude bei den Menschen mit Handicap und den Mitarbeitern der Lebenshilfe Ahrweiler, als der Hilfskonvoi vor dem Wohnheim in Rolandseck eintraf, wohin die behinderten Menschen nach der Flutnacht umziehen mussten.
Sie sind den Rhöner Helfern besonders ans Herz gewachsen. Bei dem Hochwasser hatten zwölf Wohnheim-Bewohner ihres früheren Sinziger Domizils ihr Leben verloren. Mehrfach haben die Rhöner diese Einrichtung bereits unterstützt. Ute Voss, stellvertretende Vorsitzende der Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler, überreichten Wolfgang Grom, Uwe und Evelyn Müller aus Oberstreu, Harald Seufert und Elke Müller aus Wegfurt sowie Klaus-Dieter Hahn aus Bastheim noch einen Spendenbetrag.
Häuser im Ahrtal müssen ausgeräumt und entkernt werden
Sie zeigte sich mit ihren Mitarbeitern sichtlich ergriffen und dankbar. Weitere Stationen auf der Hilfstour waren „Renés Flutgarage Ahrtal“ in Heppingen, die „Ausgabestelle Eifel“ der Hoteliers Siggi und Susi Verdonk vom „Dreimäderlhaus“ in Winnerath, das „Hotel zur Post“ in Altenahr oder auch der von der Flut arg getroffene Winzerhof von Benno Gilles in Marienthal.
Spendengelder insbesondere des Bastheimer Frauenbundes gab es aus der Hand von Katharina Prax, der Initiatorin der „Fluthilfe Geckenau“, für Alexandra Seul, die betroffene Menschen im kleinen Ort Heimersheim unterstützt, sowie für Janett Levold und ihre Familie, deren kleine Kfz-Werkstatt in der Flutnacht überflutet worden war.
Ebenfalls betroffen machte das Hilfsteam die Schilderung der Eigentümer des durch die Flut stark beschädigten Hotels zur Post in Altenahr, das wie die umliegenden früheren Gaststätten und Wohnhäuser ausgeräumt und entkernt werden musste. Petra und Günter Lang warten dort schon seit der Flutnacht Mitte Juli 2021 auf staatliche Hilfsgelder oder die Auszahlung von Ersatzleistungen der Versicherung.
Menschen im Ahrtal sind unzufrieden mit der Politik
Fünf Mitarbeiter beschäftigen sie weiter, obwohl sie derzeit lediglich Geld aus dem Betrieb von zwei Imbissständen auf dem Hotel-Parkplatz einnehmen. Hinzu kommen noch die immens gestiegenen Kosten für Baumaterial und für Handwerksleistungen. Seit Wochen warten sie schon auf die Reparatur der Heizungsanlage. Aktuell können sie lediglich Übernachtungen in den oberen, nicht vom Hochwasser beeinträchtigten Etagen – ohne Heizung und Warmwasser – anbieten.
Im Gespräch mit Bewohnern des Ahrtals kommt immer wieder die Unzufriedenheit und Enttäuschung darüber zum Ausdruck, wie von der Politik mit der Situation umgegangen werde. Sauer sind die Ahrtaler auch auf die Menschen, die die Notlage ausnutzten und das mitgebrachte Werkzeug der freiwilligen Helfer geklaut haben.
Spenden sind weiterhin nötig
Doch die Menschen im Ahrtal geben trotz dieser dramatischen Situation und vielleicht auch dank ihres rheinischen Humors nicht auf und freuen sich riesig über die Hilfe aus der Rhön. Daher sind für die Fluthilfeaktion von Katharina Prax und Wolfgang Grom getreu dem Motto „SolidAHRität ist das Seil, das hält, wenn alle Stricke reißen“ Geldspenden nach wie vor wichtig.
Spenden Sie weiterhin auf das Konto IBAN DE29 7935 3090 0011 0693 25 (Stichwort „Flutopfer“) oder unmittelbar in die Spendenbox im Bastheimer „Dorfladen Besengau“. Insgesamt hat die Geckenauer Hilfsaktion bisher rund 38.000 Euro Spendengeld gesammelt und an die bedürftigen Menschen und Einrichtungen im Ahrtal weitergegeben.